Österreich, das Land der Spitalsbetten und Impfgegner
Mit 266 Spitalsentlassungen pro 1000 Einwohner jährlich ist Österreich Spitzenreiter unter den 34 OECD-Mitgliedsstaaten.
Das heimische Gesundheitssystem ist weiterhin sehr darauf ausgerichtet, dass Krankheiten im Spital auskuriert werden, besagt der aktuelle Bericht der OECD. Pro 1000 Einwohner verfügt Österreich über 7,7 Krankenhausbetten.
Mehr haben nur Japan, Korea, Russland und Deutschland. Mit 266 Spitalsentlassungen pro 1000 Einwohner pro Jahr ist Österreich überhaupt der Spitzenreiter unter den 34 Mitgliedsstaaten.
Diese hohe Zahl der Spitalsaufenthalte lasse sich nicht durch die Bevölkerungsstruktur erklären. So hätten etwa Länder wie Finnland und Schweden einen höheren Anteil an über 65-Jährigen, dennoch aber viel weniger Spitalsaufnahmen. Eine der Ursachen für die hohe Zahl der Krankenhausaufenthalte ist – aus OECD-Sicht – Österreichs starker Rückstand bei ambulanten Eingriffen. Mandeloperationen würden hier beispielsweise praktisch fast niemals tagesklinisch durchgeführt, in vielen anderen Staaten aber schon.
Viel krank und wenig geimpft
4148 Euro: Das ist Höhe der Gesundheitsausgaben pro Kopf in Österreich (Stand 2013), der OECD-Durchschnitt liegt bei 3146 Euro.
Fünf Ärzte hat Österreich pro 1000 Einwohner. Mehr hat nur Griechenland, nämlich 6,3.
488 Euro werden hierzulande pro Kopf und Jahr für Medikamente ausgegeben, OECD-weit 469 Euro.
Alkohol: 12,2 Liter reinen Alkohol konsumierten die Österreicher über 15 Jahre pro Kopf und Jahr. Ein Wert, der nur von Litauen übertroffen wird (14,3 Liter).
Impfgegner: Schlecht liegen wir auch, was die Impfrate betrifft. Gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten sind nur 83 Prozent der Einjährigen immunisiert, ein Wert, der nur von Indien und Südafrika unterboten wird. Noch schlechter ist die Durchimpfungsrate hierzulande bei Masern mit 76 Prozent. OECD: 94 Prozent.
Spitzenreiter bei Hüftprothesen: Bei den medizinischen Eingriffen sind wir Spitzenreiter bei den Hüft- und Knieprothesen.