Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Kinder stark machen für ein suchtfreies Leben"

Von Ulrike Griessl, 03. Mai 2017, 00:04 Uhr
"Kinder stark machen für ein suchtfreies Leben"
Glückliche und selbstbewusste Kinder sind als Erwachsene weniger gefährdet, eine Sucht zu entwickeln. Bild: Colourbox

In Seminaren können Eltern lernen, wie sie ihre Sprösslinge vor Abhängigkeiten schützen können.

Hätte ich das Abhängigkeitsproblem meines Kindes verhindern können?" Diese Frage quält Eltern meist, wenn ihr Nachwuchs mit Drogen- oder anderen Suchtproblemen (Ess-, Mager-, Internetsucht) zu kämpfen hat. Suchtexperten sind davon überzeugt, dass man die Gefahr deutlich minimieren kann, wenn man sein Kind vom Babyalter an bei der Entwicklung zu einer starken Persönlichkeit unterstützt. Was der Nachwuchs konkret braucht, um sein Leben später möglichst frei von Abhängigkeiten gestalten zu können, erklären Suchtspezialisten von pro mente Oberösterreich sowie Pädagogen in Eltern-aktiv-Seminaren der Familienakademie der Kinderfreunde OÖ. Pädagogin Brigitte Einicher organisiert diese Kurse seit vielen Jahren. Sie fasst in acht Punkten zusammen, wie Suchtprävention gelingen kann.

 

  1. Warten können: "Schon Kleinkinder sollten die Erfahrung machen, dass nicht jedes Bedürfnis immer sofort befriedigt werden kann", sagt Einicher. Würden Buben und Mädchen früh geschult, auch einmal auf etwas warten oder verzichten zu müssen, falle ihnen dies auch im Erwachsenenalter leichter. Leider seien viele Eltern heute übereifrig, wenn es darum gehe, Wünsche ihrer Kinder zu befriedigen. "Oft bekommen die Sprösslinge schon ein Kipferl in den Mund gesteckt, bevor sie sagen, dass sie hungrig sind", kritisiert die Pädagogin.
  2. Selbstbewusstsein: "Eltern sollten ihrem Nachwuchs schon im Kleinkindalter beibringen, dass man seine eigenen Prinzipien im Leben haben und sich nicht immer an anderen orientieren sollte", so Einicher. Dies stärke das Selbstbewusstsein der Kinder und mache es ihnen auch später leichter, zu sagen: "Nein, da will ich nicht mitmachen."
  3. Resilienz: Man tut Kindern nichts Gutes, wenn man ihnen alle Hindernisse aus dem Weg räumt. Einicher: "Probleme selbst bewältigen zu können, macht stolz und stärkt das Bewusstsein, schwierigen Situationen gewachsen zu sein. So werden aus Kindern resiliente Erwachsene, die nicht jeder Luftzug umwirft."
  4. Soziale Bedürfnisse: Freunde zu haben und sich dazugehörig zu fühlen, ist für Kinder wichtig, um nicht mit teurer Kleidung oder Handys um Anerkennung heischen zu müssen. "Fühlen sich Kinder nicht anerkannt in ihrer Peergroup, steigt das Bedürfnis nach Ersatzbefriedigungen, was bis zur Kaufsucht führen kann", erläutert Einicher.
  5. Kindern etwas zutrauen: Allzu ängstliche Eltern machen ihre Kinder unsicher und fördern bei ihnen das Gefühl, die Welt sei gefährlich und bedrohlich. "Wer seinem Nachwuchs aber vermittelt, dass man Spaß haben kann, ohne immer gleich schlimme Folgen befürchten zu müssen, zieht zufriedene, selbstbewusste Menschen heran", sagt Einicher.
  6. Regeln und Grenzen: Kinder brauchen Grenzen, die sie einhalten müssen. "Wichtig ist dabei, dass klar ist, was erlaubt ist und was nicht", sagt die Pädagogin. Denn Grenzen geben Sicherheit.
  7. Kleine Glücksmomente: "Kein Lottogewinn kann uns Menschen langfristig so glücklich machen wie kleine Alltagsfreuden", sagt Einicher. Wer seinen Sprösslingen diese Tatsache im Leben mitgeben kann, der hilft ihnen, den Alltag zu genießen und von kleinen Freuden zehren zu können, davon ist die Linzerin überzeugt.
  8. Gute Vorbilder: "Eltern sollten sich bewusst sein, dass ihr Vorbild prägend für ihre Kinder ist und dass nur glückliche Eltern auch glückliche Kinder haben", so Einicher. Wer also selbst ständig gestresst und unzufrieden sei, dürfe sich auch von seinem Nachwuchs nicht erwarten, ausgeglichen und glücklich zu sein. Einicher plädiert daher an Mütter und Väter, sich regelmäßig Zeit für sich zu nehmen.

Seminare

Elternbildung: Kinder stark machen für ein gesundes und suchtfreies Leben“ – unter diesem Titel bieten die Familienakademie der Kinderfreunde OÖ. und das Institut für Suchtprävention (pro mente OÖ) Eltern-aktiv-Seminare für Mütter und Väter an, die ihren Nachwuchs vor späteren Abhängigkeiten schützen wollen.

Ziel der vierteiligen Seminarreihe ist es, Wissen über Sucht, Suchtarten, Suchtentstehung und Möglichkeiten der Suchtvorbeugung in der Familie zu vermitteln. Zudem werden sogenannte „Schutzfaktoren“ erarbeitet. Starttermine für die nächsten Seminarreihen: 3. Mai in Linz; 8. Mai in Timelkam.

Anmeldungen unter www.kinderfreunde.at oder unter Tel. 0732 / 77 30 11

mehr aus Gesundheit

"Zeigen Sie mir ein Medikament, das so wirkt wie der Wald"

Herr Doktor, ist Fruktose besser als Glukose bei Typ-1-Diabetes?

Frühes Screening auf spinale Muskelatrophie hilft Kindern

Kompliment! Warum wir öfter Nettes sagen sollten

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen