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"Jeder kann höhenkrank werden – auch Trainierte"

17. September 2014, 00:04 Uhr
"Jeder kann höhenkrank werden – auch Trainierte"
Haberfellner in Bhutan Bild: privat

Alpinmediziner Haberfellner im Interview.

Der Linzer Arzt Bernhard Haberfellner hat schon oft Höhenluft geschnuppert. Er ist Alpinmediziner und leitete Expeditionen in den Anden und im Himalaya. Als begleitender Arzt darf er aber keine Gipfelambitionen haben und hatte bisher auch nie einen Höhenmesser dabei. Deshalb könne er auch nicht sagen, wie hoch er bereits unterwegs war, sagt er.

 

Ab welcher Höhe kann man denn höhenkrank werden?

Haberfellner: Ab der sogenannten Schwellenhöhe, das sind 2500 Meter über Meeresniveau.

Wer kann höhenkrank werden?

Jeder, wenn er nur schnell genug aufsteigt – deshalb sind besonders gut trainierte Menschen eher gefährdet.

Welche Symptome machen sich dann bemerkbar?

Höhenkrankheit zu erkennen, ist gar nicht leicht. Die Zeichen sind individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Zu Beginn sind es meist Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, fehlendes Durstgefühl. Höhenkrankheit ist ein Begriff, der sehr viel zusammenfasst. Wenn die Lungen betroffen sind, kommt es zu plötzlichem Leistungsabfall, Luftnot bei geringen Anstrengungen, oft Husten, Auswurf. Koordinationsstörungen sind ein wichtiges Alarmzeichen für ein Höhenhirnödem.

Wie soll man reagieren?

Das Wichtigste ist nicht weiter aufsteigen, sondern bis zu dem Punkt absteigen, wo es einem zuletzt noch gut gegangen ist. Wenn vorhanden, sollte man Sauerstoff geben. Die Drucksäcke simulieren eine tiefere Meereshöhe – sie sind eher für zeitliche Überbrückungen, etwa wenn es schneit, es wird Nacht und man befindet sich in einem unwegsamen Gelände, was den sofortigen Abstieg unmöglich macht.

Gilt das auch für Kinder, oder sind sie besonders sensibel auf die Höhe?

Kinder sind gleich gefährdet, können sich aber natürlich nicht adäquat artikulieren. Es gibt eine eigene Skala, die es leichter macht, bei Kindern eine eventuelle Höhenkrankheit einzuschätzen. Grundsätzlich gilt: "Eltern gehen mit ihren Kindern auf den Berg und nicht umgekehrt". Also das Kind – und auch sonst immer das schwächste Glied in der Kette – bestimmt Pausen, Gehtempo und so weiter.

Wie kann man sich akklimatisieren?

Es gibt sehr unterschiedliche Trainingsmodelle. Im Grunde sollte man eine geeignete Akklimatisation bei einem vorangegangenen Gesundheitscheck mit einem erfahrenen Höhenmediziner absprechen. Dabei werden auch eine schlaue Höhentaktik – zum Beispiel hoch steigen, tief schlafen – und verschiedene Notfallszenarien, sowie das Erkennen der unterschiedlichen Formen von Höhenkrankheit besprochen. Es gibt auch die Möglichkeit, wenn jemand früher bereits von Höhenkrankheit betroffen war, eine medikamentöse Prophylaxe einzunehmen.

Welche Vorbereitungen empfehlen Sie für eine Bergtour aus alpinmedizinischer Sicht?

Möglichst nie alleine gehen, Handy aufgeladen mitnehmen, helle, oder besser leuchtfarbene Kleidung. Ein alter Spruch sagt: Zehn Prozent vom Überleben in der Wildnis hängen davon ab, die richtige Ausrüstung dabei zu haben, zehn Prozent zu wissen, wie man diese verwendet und 80 Prozent davon, die Ruhe zu bewahren. Bei der Ausrüstung empfehle ich immer, eine Aludecke dabei zu haben. (ried)

 

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