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Hoffnung für junge Knie-Patienten

Von Dietlind Hebestreit, 28. November 2012, 00:04 Uhr
Hoffnung für junge Knie-Patienten
Lisa Renauer bei einer Voruntersuchung mit Primar Hochreiter und Oberarzt Dirisamer (rechts) Bild: KH BHS

Live-Übertragung ins Ars Electronica Center: Bei einem Orthopädie-Symposium in Linz über Kniescheibeninstabilität zeigen Experten neue Techniken.

Schon mit neun, zehn Jahren ist mir immer wieder die Kniescheibe herausgesprungen“, erinnert sich Lisa Renauer. Heute ist sie 18 Jahre alt, und die Situation hat sich noch verschlechtert: „Laufen kann ich überhaupt nicht. Es passiert genauso beim Stufensteigen. Wenn ich mich an einem Geländer anhalten kann, falle ich wenigstens nicht hin.“ Auch Schmerzen belasten die Schülerin bei solchen Vorfällen.

Komplizierter Eingriff

Die angeborene Instabilität, an der auch Renauers Mutter leidet, lässt sich jedoch korrigieren. Die junge Frau wird morgen in Linz vor laufender Kamera operiert. Übertragen wird der Eingriff ins Ars Electronica Center, wo mehr als hundert Experten aus Österreich und Deutschland bei der Fortbildung „Patella im Fokus“ den Operateur Oberarzt Florian Dirisamer vom Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz bei der Arbeit beobachten können.

Die Live-Übertragung einer Trochleaplastik – die Korrektur einer so genannten Trochleadysplasie – findet österreichweit erstmals statt. Hierbei handelt es sich um eine besonders ausgeprägte Form der Kniescheibeninstabilität. „Der Oberschenkelknochen weist am Ende eine V-förmige Rinne, die so genannte Trochlea, auf. In diesem stabilisierenden Kanal gleitet die Kniescheibe während der Bewegung auf und ab“, erklärt Dirisamer. Bei Patienten mit einer Trochleadysplasie ist diese Rinne entweder nicht angelegt oder entsprechend deformiert. „Dadurch findet die Kniescheibe seitlich keinen Halt, was dazu führt, dass sie bei alltäglichen Bewegungen, wie beim Stiegensteigen, plötzlich herausspringt“, erklärt der Mediziner.

Bei der Operation löst der Orthopäde den Knorpeldeckel vom Knochen ab und „formt“ das Ende des Oberschenkelknochens zu einem V-förmigen Kanal, in dem die Kniescheibe anschließend anatomisch korrekt gleiten kann. „Unsere Tätigkeit lässt sich mit jener eines Bildhauers vergleichen: Wir bearbeiten den Knochen so lange, bis er die gewünschte natürliche Form erreicht hat“, so Dirisamer. Für die Operation kommen nur junge Menschen bis etwa 20 Jahre in Frage, da das Gewebe elastisch und verformbar sein muss. Zudem darf kein Knorpelschaden vorliegen. Nach der Operation können Betroffene ein weitgehend normales Leben führen. Ängste vor alltäglichen Bewegungsabläufen, wie etwa das Überqueren eines Zebrastreifens, gehören der Vergangenheit an.

Die orthopädische Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Linz nimmt österreichweit eine Vorreiterrolle auf dem Fachgebiet des Kniescheibengelenks und seiner Erkrankungen ein. So führt das Team von Primar Josef Hochreiter die mit Abstand meisten Eingriffe an diesem Gelenk durch und beschäftigt sich auch mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung dieses Spezialgebiets. Zudem verfügt die Abteilung über die einzige Patellofemoralgelenks-Ambulanz in Österreich. Jährlich werden zwischen 40 und 50 Kniescheibenstabilisierungsoperationen durchgeführt, davon entfallen 15 Eingriffe auf die Korrektur der Trochleadysplasie.

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