Herzschmerz vorbeugen
Gemeinsam mit den Blutgefäßen bildet das Herz das Kreislaufsystem, das jede Zelle unseres Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt sowie Stoffwechselendprodukte (z.B. Kohlendioxid) abtransportiert. Dabei pumpt das Herz durch rhythmische Kontraktionen jede Minute das gesamte Blut durch den Körper. Mehrere tausend Liter Blut werden so tagtäglich bewegt.
Eine enorme Leistung, die der etwa faustgroße Herzmuskel so tagtäglich erbringt – und umso schlimmer, wenn er dazu nicht mehr in der Lage ist: Laut Statistik Austria starben 2012 vier von zehn Österreichern an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Häufige Herzerkrankungen
Bei koronaren Herzkrankheiten, verengen sich die Herzkranzgefäße, die das Herz mit Sauerstoff versorgen. Ursache dafür sind Fett- und Kalkablagerungen an den Gefäßinnenwänden (Atherosklerose). Dadurch kommt es zu einer unzureichenden Sauerstoffversorgung, wodurch wiederum Teile des Herzgewebes absterben können. Das Herzinfarktrisiko ist damit deutlich erhöht. Verengte Herzkranzgefäße können mittels Kathetertechnik oder durch blutverdünnende Medikamente wieder geöffnet werden. Je früher Verengungen erkannt und behandelt werden, desto größer ist die Chance, dass der Herzmuskel keine dauerhaften Schäden davonträgt.
Herzschwäche bzw. Herzinsuffizienz meint, dass das Herz nicht in der Lage ist, genügend Blut durch den Körper zu pumpen. Dieser Fall kann akut innerhalb kürzester Zeit eintreten oder sich chronisch über Jahre hinweg entwickeln. Ursächlich können unter anderem Bluthochdruck, ein Herzklappenfehler, eine koronare Herzkrankheit oder eine Herzmuskelentzündung sein.
Schlägt das Herz unregelmäßig, spricht man von Herzrhythmusstörungen (Arhythmien). Dabei unterscheidet man zwischen einer zu schnellen Schlagfolge (Tachykardie, Herzrasen) mit mehr als 100 Schlägen pro Minute und einer zu langsamen Schlagfolge (Bradykardie, Herzsstolpern) mit weniger als 60 Schlägen pro Minute. Schlägt das Herz zu langsam werden häufig Herzschrittmacher gesetzt. Die häufigste Vorhof-Rhythmusstörung bei älteren Menschen ist das "Vorhofflimmern", das als die Hauptursache von Schlaganfällen gilt.
Aus der Schatzkiste der Natur
Digitalis purpurea, besser bekannt als Roter Fingerhut, ist eine krautartige Pflanze, die in ganz Europa heimisch ist. In vielen Köpfen schrillt schon beim Lesen dieses Pflanzennamens eine rote Warnleuchte auf, denn an und für sich sind alle Pflanzenteile des Roten Fingerhuts giftig. 2007 wurde der Rote Fingerhut sogar zur Giftpflanze des Jahres gewählt, schließlich enthält er zahlreiche Wirkstoffe, die unter anderem auf das Herz eine Schlagkraft steigernde und die Herzfrequenz senkende WIrkung haben. Bei einer Überdosierung würde das zu Herzrhythmusstörungen und Kammerflimmern führen.
Genau dieses Wissen um die Wirkstoffe des Roten Fingerhuts macht sich die Naturheilkunde zunutze. Homöopathische Mittel aus rotem Fingerhut wirken herzstärkend und dienen zur Behandlung leichterer Herzrhythmusstörungen, wie Herzrasen oder zu langsamen Herzschlag.
Gesund und lange leben
Ein gesunder Lebensstil wirkt sich stärkend auf den Herzmuskel aus und trägt auch bei bereits vorhandenen leichten Herzerkrankungen zur Genesung bei. Zu einem gesunden Lebensstil gehört zunächst eine fettarme, ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse, aber wenig Fleisch. Weiters ist eine regelmäßige körperliche Betätigung, vor allem durch Ausdauersportarten wie Laufen, Walking, Radfahren und Schwimmen empfehlenswert. Mindestens dreimal in der Woche sollte man sportlich aktiv sein. Generell sollten Sie auf Ihr Gewicht achten, denn Übergewicht und damit einhergehender Diabetes erhöhen das Risiko für Herzkrankheiten. Nikotin wirkt verengend auf die Blutgefäße und begünstigt so ebenfalls Herzerkrankungen.
Regelmäßige Arztbesuche, etwa die jährliche Vorsorgeuntersuchung, tragen bei, Risikofaktoren und Symptome früh zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu setzen.