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"Frauen sollten mehr auf sich schauen"

20.Juli 2017

Frauen sind oft die Gesundheitsmanager der ganzen Familie. Doch auf sich selbst schauen sie laut Experten oft zu wenig. Eine neue Initiative "Starke Frauen – Starke Herzen" will in Österreich jetzt vor allem Bewusstseinsbildung in Sachen Herzgesundheit betreiben, hieß es gestern bei einer Pressekonferenz in Wien.

Die noch immer oft vorhandene berufliche, finanzielle und soziale Schlechterstellung der Frauen in Österreich bewirke laut Experten in Kombination mit Mehrfachbelastungen erhöhte gesundheitliche Gefahren. Während Prävention in der Gynäkologie gut verankert sei, gebe es bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eklatante Präventionsdefizite. "In Österreich nimmt das Rauchen bei jungen Frauen viel mehr zu als bei Männern", sagte Andrea Podczeck-Schweighofer, Präsidentin der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft. Es gingen viel zu wenige Menschen zu den Vorsorgeuntersuchungen, bei denen auch der Blutdruck gemessen und die Blutfettwerte als wesentliche Herz-Kreislauf-Risikofaktoren bestimmt würden.

"Kümmert euch um euren Körper. Es gibt gute Medikamente, die Herzinfarkt und Schlaganfall hinauszögern oder verhindern können", so Podczeck-Schweighofer. Dabei existieren deutliche Hinweise, dass Frauen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum Teil schlechter abschneiden als Männer. "Was wir an Daten haben, zeigt, dass Frauen bei einem akuten Herzinfarkt um eine Stunde später auf den Herzkathetertisch kommen als Männer", sagte die Kardiologin.

Herzkatheter rasch setzen

Bei einem akuten Herzinfarkt ist die Schnelligkeit, mit der im gegebenen Fall per Herzkatheter eine Aufdehnung des durch einen Thrombus verlegten Herzkranzgefäßes und die Implantierung einer Gefäßstütze (Stent) erfolgt, ein entscheidender Faktor. "Je kürzer die Minderdurchblutung ist, desto geringer ist der Herzmuskelschaden", fügte Andrea Podczeck-Schweighofer hinzu.

2015 lag der Anteil der Frauen an den in Österreich an Herz-Kreislauf-Erkrankungen Verstorbenen bei 47,4 Prozent. Oberösterreichische Apotheken haben beispielsweise eine Screening-Aktion gestartet, bei der Hinweise auf den Grad der Elastizität der Blutgefäße erfasst werden.

Insgesamt hätten bisher rund 9.000 Personen daran teilgenommen, davon knapp 70 Prozent Frauen, sagte die Vizepräsidentin der oberösterreichischen Apothekerkammer, Monika Aichberger. Bei einem Drittel dieser Personen lag Bluthochdruck vor. Das Problem liegt darin, dass rund 50 Prozent der Hypertoniker mit einem deutlich erhöhten Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt nicht optimal eingestellt sind.

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