Essen für Krebspatienten sollte viel Energie und Eiweiß enthalten
Übelkeit, Unverträglichkeiten und Appetitverlust: Diätologin erklärt den Einfluss der Ernährung.
Bekommt man die Diagnose "Krebs", steht die Welt Kopf und es gibt viele Fragen, Ängste und Sorgen. Die wenigsten denken dabei ans Essen. Dennoch kann auch die Ernährung beim Gesundwerden eine wichtige Rolle spielen.
"Es geht darum, die Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern. Essen und Trinken sind genauso wie die Medikamente wichtig für einen positiven Behandlungserfolg", sagt Pia Wildfellner. Sie ist seit August des vergangenen Jahres Diätologin bei der Krebshilfe Oberösterreich. Zu ihr kommen Patienten, um sich kostenlos beraten zu lassen.
Pia Wildfellner hat schon mit 17 für ihre krebskranke Mama gekocht. "Ich habe gefragt, was ihr schmeckt; und darauf geachtet, dass sie eiweißreich isst und ihr Energiebedarf gedeckt ist", sagt die Diätologin. Essen sei bei einer Krebserkrankung sehr wichtig. "Die Annahme, dass man den Krebs aushungern kann, hat sich als wissenschaftlich falsch erwiesen."
Vor einer Chemotherapie oder Bestrahlung gehe es vor allem um eine gute Konstitution, erklärt Wildfellner. Deshalb ist es wichtig, dass Patienten gut mit Nährstoffen versorgt sind und ausreichend essen. Abnehmen sei in dieser Phase keine gute Idee. "In der Beratung geht es vorab auch um Ängste, die besprochen werden."
Appetit während der "Chemo"
Während einer Therapie können Übelkeit, Durchfall und andere unangenehme Nebenwirkungen auftreten. "Ich empfehle leicht verdauliche Vollkost, die den Darm nicht allzu sehr belastet. Es hängt natürlich von der Art der Erkrankung ab", sagt die Diätologin. Grundsätzlich könnten Tonic, Petersilie und Kamille während einer "Chemo" appetitanregend wirken. Es gehe in dieser Zeit nicht um eine allgemeingültige gesunde Ernährung. Vielmehr seien Energie- und Eiweißbedarf erhöht. "Bei Übelkeit sollte man mehr und kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen, energiereiche Lebensmittel, die nicht zu sehr belasten: Weißbrot, Biskotten und Zwieback."
Nach einer Krebs-Behandlung verlieren Patienten oft an Gewicht und Muskelmasse. In diesem Fall gilt es, Nährstoffmängel auszugleichen. "Manchmal kommt es auch zu Geschmacks- und Geruchsveränderungen, manches wird plötzlich weniger gut vertragen. Durch eine OP kann auch der Darm in Mitleidenschaft gezogen sein", sagt Wildfellner.
"Weil das bei jedem anders ist, ist eine Ernährungsberatung immer individuell und an den Alltag angepasst." Was für alle gelte: Es ist wichtig, die Freude am Essen nicht zu verlieren. Auch Angehörige werden ausführlich beraten, um die Patienten zu unterstützen.
Curcumin (Curcuma) und Agarikin (aus Champignons) sowie Grüntee sind hilfreich und sollten auch Bestrahlungs- und Chemotherapie begleiten!
Man verwende auch kaltgepresstes Bio-Hanföl, Bio-Leindotteröl und Bio-Leinöl, Bio-Walnussöl sowie frische Beeren (wie Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, Aroniabeeren) und etwas dunkle Schokolade (Bitterschokolade)!