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EU verbietet Amalgam bei Kindern

Von Dietlind Hebestreit, 18. Jänner 2017, 00:04 Uhr
EU verbietet Amalgam bei Kindern
Bei der Versorgung von Kinderzähnen darf kein quecksilberhaltiges Material mehr verwendet werden. Bild: colourbox.de

Ein generelles Verbot von Quecksilber bei der Versorgung von Zähnen scheiterte. Zahnärztekammer-Präsident spricht von "langsamem Ausschleichen".

In der EU gelten künftig strengere Regeln für die Verwendung von Quecksilber: Das quecksilberhaltige Amalgam darf ab Juli 2018 nicht mehr als Zahnfüllung bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren sowie bei schwangeren und stillenden Frauen verwendet werden. Das beschloss der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments in Brüssel. "Es gab schon vor zehn Jahren einen Erlass vom Bundesministerium, der von der Verwendung von Amalgam als Zahnersatz abriet. Das Urteil aus Brüssel ist jedoch bindend. Da werden auch die Krankenkassen reagieren müssen", sagt Hans Schrangl, Präsident der Zahnärztekammer OÖ. Man werde bei der Verwendung von Amalgam langsam ausschleichen – auch für Erwachsene.

Auch optische Gründe zählen

Das silberfarbene Dentalamalgam ist nach wie vor ein weit verbreitetes Zahnfüllmaterial. Die Verwendung geht nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung jedoch zurück, weil Patienten auch aus ästhetischen Gründen immer häufiger zu Kunststofffüllungen greifen. Für die Komposit-Füllungen braucht der Zahnarzt zwei- bis dreimal so lange. "Der Preis dafür macht in etwa das Dreifache einer Amalgamplombe aus", sagt Schrangl.

Ursprünglich hatte das EU-Parlament ein komplettes Verbot von Quecksilber in der Zahnmedizin anvisiert. Die Mitgliedstaaten waren aber gegen die gänzliche Verbannung des giftigen Stoffes aus den Praxen. "Dabei geht es vor allem um die Finanzierbarkeit", sagt der Zahnärztekammer-Präsident. Der nun beschlossene Kompromiss, der zuvor zwischen den EU-Mitgliedstaaten und dem Parlament ausgehandelt worden war, muss im März noch formal vom Parlament angenommen werden.

Schrangl sieht die Gefahren des Amalgams weniger für die betroffenen Patienten, sondern generell für die Umwelt. Denn bei der Erzeugung von Quecksilber werden giftige Gase frei, genauso wie bei der Verwendung – auch bei der Entfernung von alten Plomben. In Ländern, in denen Feuerbestattung üblich ist, stellen Amalgamplomben auch für die Bestatter eine gewisse Gefahr dar.

Die Industrie muss ebenfalls umdenken: Dem Beschluss zufolge wird auch die Verwendung von Quecksilber als Katalysator bei der Herstellung von Biodiesel in Zukunft verboten.

Neue Füllmethode

Karies-Löcher können sich anscheinend von selbst wieder schließen – das haben britische Forscher an Experimenten mit Mäusen gezeigt. Sie entwickelten eine selbstauflösende Füllung, die Stammzellen stimuliert und die Zähne anregt, sich selbst zu heilen. Das Fernziel geht dabei weit über das Stopfen von Löchern hinaus: Künftig soll es möglich werden, komplette Zähne nachwachsen zu lassen.

 

 

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