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Die Hanf-Wirkung, die große Wellen schlägt

Von Karin Haas   19.September 2018

Die verteufelte Drogenpflanze Cannabis, die vielen als Lieferant von Haschisch und Marihuana bekannt ist, bringt Verwirrung. Denn plötzlich taucht "Hanf" ganz legal als Tee, Öl und sogar in Kosmetika auf. Als Hanf-Wirkstoff enthalten ist dort CBD (Cannabinoid). Das "böse" THC (Tetrahydrocannabinol) kommt nur in minimalsten Spuren vor.

"THC ist die berauschende Droge, die unter das Suchtmittelgesetz fällt. CBD hat diese Wirkung nicht, ist rechtlich ein Nahrungsergänzungsmittel und darf vertrieben werden", sagt Primar Kurosch Yazdi, Chef der Psychiatrie mit Schwerpunkt Suchtmedizin im Kepler-Uni-Klinikum. Der Mediziner vergleicht CBD-Produkte mit "alkoholfreiem Bier". Das sei ja auch nicht völlig alkoholfrei, enthalte aber so wenig Alkohol, dass man unmöglich große Mengen trinken müsste, um etwas zu spüren. Damit CBD-Hanf-Produkte verkauft werden dürfen, ist eine rechtliche Schranke bei THC eingezogen. Dieser "böse" Wirkstoff muss unter 0,3 Prozent liegen. "Einem vormals Cannabis-Suchtkranken würde ich deshalb kein CBD-Produkt erlauben. Dann würde man das Suchtgedächtnis wieder in Gang bringen", sagt Yazdi. Was die medizinische Wirkung von CBD anlange, gebe es derzeit weltweit keine wissenschaftliche Studie dazu. "CBD ist halt modern. Es wird auch der Placebo-Effekt mitspielen", sagt der Primar.

Handel und CBD-Anwender betonen immer wieder, dass diese Hanf-Produkte beruhigend, entzündungshemmend und schmerzlindernd seien. "CBD hat nicht wirklich eine Wirkung", sagt ein Linzer Anwender, der anonym bleiben will. Er leidet an der entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn und hat als letzten Ausweg auch CBD kombiniert mit THC probiert, was ihm geholfen habe, aber streng genommen illegal sei.

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