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Der Bachelor kommt ans Krankenbett Die Zukunft der Pflege ist akademisch

Von Barbara Rohrhofer, 28. Juni 2018, 00:04 Uhr
Der Bachelor kommt ans Krankenbett Die Zukunft der Pflege ist akademisch
Regina Kickingereder übergibt die Pflegeleitung an Elisabeth Märzinger. Bild: OK

Mit dem Wechsel der Pflegedirektorin im Ordensklinikum Linz startet auch eine neue Ära.

Gütig, unterwürfig und stets zu Diensten: Wer an Krankenschwestern denkt, hat oft dieses veraltete Bild vor Augen.

"Das Image vom dienenden Personal entspricht der Realität gar nicht mehr. Wir sind zu hochqualifizierten Fachkräften mit eigenständigen Tätigkeitsbereichen geworden – auf Augenhöhe mit den Ärzten.", sagt Regina Kickingereder, 58.

Nach 40 Jahren Dienst im Ordensklinikum Elisabethinen Linz geht die Pflegedirektorin über 900 Mitarbeiterinnen in Pension und übergibt diese Funktion an Elisabeth Märzinger, 48. Das einzige, was in diesen Jahrzehnten gleichgeblieben ist: "Pflege war, ist und wird weiblich bleiben", prophezeit Kickingereder. Und sie dürfte Recht behalten. Mehr als 90 Prozent der diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger im Ordensklinikum sind Frauen.

Matura als Voraussetzung

Mit der neuen Pflegedirektorin Elisabeth Märzinger beginnt eine neue Ära – auch deshalb, weil die Ausbildung in Oberösterreich ab September 2018 nur noch von Maturanten an der Fachhochschule für Gesundheitsberufe absolviert werden kann.

"Nach sechs Semestern wird mit dem Bachelor abgeschlossen", sagt Märzinger. Die neue Ausbildung sichert auch, dass neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in den Alltag einfließen können.

Die Krankenschwester als Akademikerin? "Ja, die künftigen Absolventinnen haben Pflegewissenschaft studiert und starten in einen Beruf, in dem man durchaus Karriere machen kann", sagen die "alte" und die "neue" Pflegedirektorin und nennen sich selbst als die besten Beispiele. Schließlich haben auch die beiden am Anfang ihrer Karriere als normale Krankenschwestern gearbeitet. Ein Beruf, in dem man sich gut weiterentwickeln kann. Und ein Job, der sich unentwegt weiterentwickelt. "Mediziner haben oft viel Stress und daher viel zu wenig Zeit für das ausführliche Gespräch mit ihren Patienten. Wir als Pflegepersonal übernehmen diesen Part und sehen uns als Bezugs- und Vertrauenspersonen für die Patienten. Wir verstehen uns als Advokaten und übersetzen oftmals Dinge in die Alltagssprache, die Patienten bei der Visite einfach nicht verstanden haben", erklären die beiden. Dass sich das Aufgabengebiet für diesen Berufsstand in Zukunft noch erweitern wird, zeigen Beispiele aus anderen Ländern.

Andere Länder, andere Sitten

In Ländern wie den USA, Großbritannien, Schweden oder den Niederlanden ist es schon seit vielen Jahren selbstverständlich, dass medizinische Fachkräfte auf Hochschulniveau ausgebildet werden.

In England werden die Nachuntersuchungen nach Herzinfarkten beispielsweise ausschließlich vom diplomierten Pflegepersonal übernommen. In Schweden fahren Krankenschwestern zu "ärztlichen" Hausbesuchen und betreuen chronisch Kranke. Es gibt sogar eigene Diabetes- und Herz-Kreislauf-Krankenschwestern.

"Auch bei uns in Oberösterreich hat die Pflege das Know-how für sehr viele anspruchsvolle Tätigkeiten", ist Elisabeth Märzinger überzeugt.

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10  Kommentare
10  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
zivi111 (600 Kommentare)
am 28.06.2018 14:15

Und Pflegeassistenten bzw. Pflegefachassistenten wird es im Ordensklinikum keine geben? Kaum zu glauben.

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Gugelbua (31.906 Kommentare)
am 28.06.2018 11:47

zum Hintern putzen die Bachelorete ? grinsen

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nursemkl (3 Kommentare)
am 29.06.2018 10:14

Ich würde mir wünschen, dass Sie wenigstens "Bachelorette" richtig geschrieben hätten. Auch dieser Aspekt, den Sie da so spöttisch-verachtungsvoll aufzählen, gehört zur Pflege dazu - auch im Gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege, d.h. bei den akademisch ausgebildeten Fachkräften. Sollten Sie irgendwann einmal in Ihrem Leben davon betroffen sein, Ihre Ausscheidungen nicht mehr selbst kontrollieren zu können bzw. die dazu nötigen körperlichen und geistigen Kräfte nicht mehr aufzubringen, werden Sie feststellen, wie unwahrscheinlich wichtig auch die Tätigkeit des "Hintern putzens" wird. Sie scheinen gut ausgebildeten Pflegekräften wenig abgewinnen zu können - ich wünsche Ihnen, ohne bösartig sein zu wollen, mal nur eine Nacht oder einen Tag auf einer, sagen wir operativen Intensivstation nach einem großen chirurgischen Eingriff, vielleicht Whipple oder ähnliches. Ihre Meinung über die Tätigkeit der Pflegekräfte wird sich in Windeseile um 180 Grad drehen.

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amha (11.322 Kommentare)
am 29.06.2018 10:30

Thema verfehlt; der Guglbua spöttelte wohl nicht über den Beruf, sondern über die lächerliche und flächendeckende zwanghafte Akademisierung des Landes! Was früher Akademien waren macht man zu Fachhochschulen, deren Absolventen fühlen sich ob des mickrigen BA hinter dem Namen plötzlich als Akademiker. Macht nach der "Grundausbildung" euren Master, dann dürft ihr euch akademisch fühlen.

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spoe (13.496 Kommentare)
am 29.06.2018 10:38

Thema getroffen! +++

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nursemkl (3 Kommentare)
am 29.06.2018 10:44

Sehe ich nicht so - wenn Leute wie "Guglbua" denken, dass die Haupttätigkeit der Pflegekräfte das "Hintern putzen" ist, dann fragen sich diese klarerweise zu Recht, warum die Pflege auf Hochschulniveau ausgebildet werden soll. Es war, ist und bleibt ein sehr komplexer Beruf mit hohen Anforderungen an den Ausübenden - egal, ob nach dem Nachnamen ein BSc steht oder nicht. Genau das sollte endlich auch in der Gesellschaft ankommen - dass Pflegekräfte keine bzw. nicht nur sogenannte niedere Tätigkeiten durchführen. Der Master sollte oder kann meiner Meinung nach nach dem Bachelor und mindestens 2 bis 3 Jahren Berufserfahrung drangehängt werden. Die meisten machen das nur noch nicht, weil es mit teilweise hohen Kosten verbunden ist und das Studienangebot noch nicht so attraktiv ist. Die PMU in Salzburg bemüht sich aber da schon...

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spoe (13.496 Kommentare)
am 29.06.2018 10:47

Sie würden sich als akademischer Leserbriefverfasser bestens eignen. Dazu gibt es bestimmt auch bald einen Bachelor Degree. grinsen

Gugelbua hat mit seiner Dartstellung natürlich überzogen, aber davon lebt die Ironie. Ich finde, er hat es in aller Kürze gut getroffen, auch wenn es möglicherweise falsch verstanden werden kann.

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nursemkl (3 Kommentare)
am 29.06.2018 11:20

Hoffentlich erfahren Sie irgendwann am eigenen Körper (und Geist),wie sich schlechte Pflege von schlecht ausgebildeten Pflegekräften auswirken könnte zwinkern
Die Leute sind immer nur so lange gegen etwas, bis es sie irgendwann einmal selbst trifft. Aber keine Angst - mit der Ausbildungsnovelle kommen auch in besonders sensible Bereiche wie Spitäler vermehrt die Pflegekräfte, die nur noch eine zweijährige Ausbildung mit weniger Praktika durchlaufen...es muss ja gespart werden.
Warum überhaupt noch diskutiert wird, ob die Pflege eine Akademisierung braucht, ist mir ein Rätsel. Bei den Physiotherapeuten, Radiologietechnologen, Biomedizinischen Analytikern, Hebammen und Diätologen war das kein so großes Problem. Aber die Pflege ist ja ausschließlich fürs Hintern putzen da zwinkern

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spoe (13.496 Kommentare)
am 29.06.2018 11:28

Wir alle meinen es nicht abwertend, aber Sie schreiben es doch selbst in der Aufzählung, dass in den letzten Jahrzehnten ein Akademisierungswahn durchs Land gegangen ist. Das ist hauptsächlich für die EU-Statistik und hilft niemandem.

Am Arbeitsmarkt führt das aber teilweise zu massiven Problemen, weil viele glauben, das Einkommen würde sich aufgrund der Akademisierung automatisch in den akademischen Bereich hinauf bewegen. Das ist speziell bei Berufsanfängern ein massives Problem, dass die Erwartungen in vieler Hinsicht zu hoch sind.

Das wird noch dazu verstärkt, wenn man "berufsberatend" in Maturaklassen geht, und erklärt, dass man als akademischer Krankenpfleger relativ einfach den Doktor machen kann. Tatsächlich ist es nur nötige Werbung, um die geplanten Jahrgänge zu füllen.

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amha (11.322 Kommentare)
am 29.06.2018 11:29

Zum Thema Master/„echtem Studienabschluss“ dürften wir ja ähnlich denken.

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