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Das Wunder der menschlichen Ankunft

Von Von Barbara Rohrhofer und Claudia Riedler, 24. Dezember 2016, 00:04 Uhr

Zwei Hebammen erzählen, warum das monatelange Warten auf ein Baby die perfekte Vorbereitung für Mutter und Kind ist.

Jede Geburt ist anders, einzigartig. Wenn ein Kind im Bauch seiner Mutter heranwächst, lässt sich dieser Prozess nicht beschleunigen. "Eine Schwangerschaft braucht Geduld und ist somit ein Kontrapunkt zu unserer schnelllebigen Zeit, in der immer alles besser und effizienter werden muss. Wenn ein Mensch im Bauch seiner Mutter heranwächst, braucht das im Idealfall ungefähr 40 Wochen", sagt Nicole Humer (41). Die Hebamme aus Weißkirchen hat selbst drei Kinder und leitet die Landesgeschäftsstelle des Hebammengremiums Oberösterreich. "Fast alle Mütter wünschen sich, die Schwangerschaft würde ein bisschen schneller gehen und nicht ganz so beschwerlich sein", sagt die 41-Jährige, die schon viele Frauen begleitet und unterstützt hat. Aus Erfahrung weiß sie, dass "das lange Warten durchaus sinnvoll ist. Mutter und Kind brauchen das, um sich auf die neue Situation einzulassen."

Mit Schwangerschaft und Geburt werde ein Weg beschritten, den man nicht immer selbst in der Hand habe. "Man muss mit dem einer gewissen Unsicherheit leben lernen: Keiner weiß den Termin ganz genau, keiner weiß, ob das Kind wirklich gesund ist. "Bei Geburten gibt es niemals eine Routine, niemals eine Normalität. Jede Ankunft eines Menschenkindes im Kreißsaal ist anders", erzählt Humer. "Als Hebamme muss man sich immer darüber bewusst sein, dass man täglich ganz besondere Momente erleben darf; Momente, die Müttern und Vätern ein ganzes Leben lang im Gedächtnis bleiben."

Wunder der menschlichen Ankunft
Nicole Humer, Hebamme und Leiterin der Landesgeschäftsstelle der Hebammen OÖ

Nicole Humer, Hebamme und Leiterin der Landesgeschäftsstelle der Hebammen OÖ

1800 Hausgeburten

"Es ist immer wieder ein Wunder, wenn einen am Ende der Geburt ein voll ausgebildetes Menschlein anschaut", sagt Rosa Halmos (71), die bereits 1800 Hausgeburten begleitet hat. Sie selbst hat drei Töchter zur Welt gebracht und auch vier ihrer sechs Enkelkinder entbunden.

Auch wenn es anstrengend sei – je älter sie werde, umso mehr –, "wenn ich nach einer Geburt nach Hause fahre, bin ich der glücklichste Mensch auf der Welt".

Eine Geburt sei das Willkommenheißen des Babys. "Wir versuchen, ihm eine schöne Ankunft zu bereiten. Am besten mit wenig Licht und viel Ruhe. Man muss bei einer Geburt auch schweigen können. Hektik sollte man vermeiden", sagt Halmos, immer vorausgesetzt, dass alles passt.

Ihr Tipp für werdende Eltern: "Ein bisschen Vorbereitung ist sinnvoll, auch ein gutes Körpergefühl. Machen sie sich aber nicht zuviele konkrete Vorstellungen, meist wird es ohnehin anders."

Wunder der menschlichen Ankunft
Rosa Halmos, Hebamme aus Ried/Innkreis

Rosa Halmos, Hebamme aus Ried/Innkreis

Andere Länder...

Die Geburt eines Kindes wird in allen Ländern unterschiedlich gefeiert.

  • In Brasilien kleiden Eltern ihre Kinder oft in Rot, wenn sie nach der Geburt aus dem Krankenhaus nach Hause kommen. Man sagt, das bringe Glück, und die rote Farbe halte den bösen Blick ab.
  • In China werden Frauen nach der Geburt von der gesamten Familie verwöhnt. Die Tradition verlangt, dass frisch gebackene Mütter einen Monat lang das Haus nicht verlassen. Großeltern und andere Verwandte kümmern sich um den Haushalt, damit sich die Mutter in aller Ruhe um ihr Baby kümmern kann. Für die Mutter werden in dieser Zeit proteinreiche Suppen und andere stärkende Speisen gekocht.
  • In Russland ist es Tradition, dass ein Vater der Krankenschwester, die ihm zum ersten Mal sein Kind in den Arm drückt, Geld gibt.
  • In Korea glaubt man an eine „große Großmutter“, die den Müttern ihre Babys bringt. Sie wird Samshin Halmoni genannt.
  • In Teilen Indiens darf eine Mutter in den ersten 45 Tagen nach der Geburt das Haus nicht verlassen und wird von ihren Verwandten rundum versorgt. Die frisch gebackene Mutter darf auch die eigene Küche nicht betreten, da man glaubt, das Gas des Ofens könnte die Muttermilch versiegen lassen.
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