Clowns sind "Botschafter der Emotionen"
24 Clowndoktoren sind in Oberösterreichs Spitälern im Einsatz.
"Bei einer Clownvisite schenken wir Ablenkung und Leichtigkeit und laden zum Spielen ein. In schwierigen Situationen eröffnen wir neue Perspektiven. Wir stimmen die Seele positiv und unterstützen so die Heilung." Das besagt das Leitbild der CliniClowns in Oberösterreich.
24 Clowndoktoren sind hier zu Lande im Einsatz. Und es gehe nicht nur um Trallala und Spaßmacherei, sagt Uwe Marschner, Leiter der CliniClowns Oberösterreich. "Wir wollen nicht nur den besten Lacher erzeugen, sondern es geht auch darum, Gefühle zuzulassen. Wir sind Botschafter der Emotionen", sagt Marschner, der selbst als Clown auf Lachvisite geht.
Hilfe im Pflegealltag
Die meisten der Patienten, die von Dr. August Ratlos oder Dr. Kamilla Kapperl besucht werden, sind natürlich Kinder. Die Clowns treiben aber nicht nur Späße mit den Kleinen, "wir ermöglichen auch hier Emotionen und helfen im Pflegealltag", sagt Marschner. Oft wüssten die Kinder nicht, wohin mit ihrer Wut und Verzweiflung.
Dann beginnen die Clowns schon am Gang zu streiten und tragen diesen Streit ins Krankenzimmer hinein. "Damit ist Platz für die Gefühle und die Patienten kommen in einen anderen Energiezustand", sagt Marschner.
Ein anderes Mal geht es um ganz praktische Dinge, etwa wenn ein Kind, das nicht trinken will, der Handpuppe stolz beweisen kann: "Schau, wie das geht. So musst du trinken." Es sei eine Begegnung auf Augenhöhe, betont der Clowndoktor. Das funktioniere auch in Palliativstationen. "Durch die Clowns ist es möglich, dass Angehörige den Patienten lachend in Erinnerung behalten."
Bleiben wie und wo sie sind
Die Clowns besuchen auch demente Patienten. Dabei zeigt sich, dass sie emotional voll da sind. "Das greifen wir auf und spiegeln deren Tätigkeiten. Dadurch erreichen wir, dass sie in ihrer Zeit von 1949 oder 1972 oder wann auch immer bleiben dürfen", sagt Marschner.
Clowns in Krankenhäusern lockern die oft triste Spital-Atmosphäre auf. "Mit dem Clown-Mantel funktioniert das besser als ohne", sagt Marschner. Der Clown ist wie ein Kind. Er kann nichts, er darf scheitern und auch Fehler machen. Das bringt die Patienten zum lachen. (ried)