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Chronisch spontane Urtikaria: Verringerte Lebensqualität

Von nachrichten.at/apa   27.September 2018

Eine unzureichend behandelte chronisch spontane Urtikaria (csU, Nesselsucht) bringt für die Betroffenen deutliche Einbußen in der Lebensqualität mit sich. Dies zeigt eine anlässlich des Welt-Urtikaria-Tages 2018 präsentierte Studie. Die Ausprägung der Symptome belastet Patienten enorm. So berichten 56 Prozent der Studienteilnehmer von Schlafproblemen, 45 Prozent der Betroffenen leiden unter Angstzuständen und 27 Prozent unter Depressionen. Jeder Dritte beklagt ein deutlich eingeschränktes Aktivitätslevel, sowohl im Privatleben als auch bei der Arbeit. Mehr als ein Viertel der Befragten gab an, im Berufsleben weniger produktiv zu sein aufgrund der Erkrankung. 

Urtikaria verursacht einen Juckreiz zum buchstäblich aus der Haut fahren - die quälende Hautkrankheit erscheint spontan und bringt juckende Quaddeln und/oder schmerzhafte Angioödeme (Wasseransammlungen im Gewebe mit sich, die zu einer plötzlichen Schwellung der tieferen Hautschichten führt), die länger als sechs Wochen bestehen bleiben.

Der Weg zur Besserung ist für viele Betroffene oftmals ein sehr langer: Im Durchschnitt vergehen zwei Jahre bis zur korrekten Diagnose. Doch selbst danach ist fast jeder zweite Patient (49 Prozent) unterbehandelt und hat trotz Therapie mittelschwere bis schwere Symptome . Dabei ist das klare Ziel der Behandlung bei der chronisch spontanen Urtikaria eine Symptomfreiheit. "Die Patientin oder der Patient sollte nicht länger unter dem quälenden Juckreiz leiden oder Angst vor wiederkehrenden Attacken haben", erläutert Prim.Wolfram Hötzenecker, Vorstand der Klinik für Dermatologie und Venerologie, Kepler Universitätsklinikum, Linz. Schließlich könne sich eine deutliche Besserung der Beschwerden bis hin zur Symptomfreiheit auch positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken, da psychischer Stress ein Trigger für einen weiteren Schub sein kann, aber auch die auslösende Mastzelle ihre Überaktivität reduziert.

Dies sei auch fast immer zu realisieren, erklärt Hötzenecker: "Die Therapie ist laut den Guidelines mehrstufig angelegt. In Stufe 1 werden H1-Antihistaminika der zweiten Generation in vorerst einfacher Dosis gegeben. Ist nur ein unzureichendes Ansprechen zu beobachten, kann die Dosis als nächstes auf das bis zu Vierfache erhöht werden. Mehr als die Hälfte der Patienten wird mit dieser Behandlung symptomfrei. Für alle Patienten, bei denen Antihistaminika keine Symptomfreiheit zeigen, gibt es seit der Einführung eines humanisierten Anti-IgE-Antikörpers ebenfalls die berechtigte Hoffnung auf vollständige Symptomfreiheit."

Bei wiederkehrenden Schwellungen, Juckreiz und Brennen ist eine Abklärung beim Dermatologen jedenfalls empfehlenswert.

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28. März 2024