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Unfehlbarkeit: Wie sich die Kirche gegen die Zeit stellte

Von Josef Achleitner,  28. Juli 2020 00:04 Uhr
Papst Pius IX., der letzte Bischof von Rom, der mit dem Kirchenstaat auch noch weltliche Macht hatte. Das Dogma der Unfehlbarkeit sollte die geistliche Führung durch Rom sicherstellen.

Im Juli 1870, vor 150 Jahren, setzten die Konzilsväter des Ersten Vaticanums einen Schritt, der einen heftigen Kulturkampf vor allem mit europäischen Regierungen auslöste und bis heute auch innerkirchlich umstritten ist: sie beschlossen mit großer Mehrheit gegen zwei Neinstimmen das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes bei wichtigen Glaubens- und Moralentscheidungen.

Die Gegner dieses Dogmas unter den Konzilsvätern, etwa ein Drittel des Forums, waren zuvor abgereist oder hatten wie der Linzer Diözesanbischof Rudigier, der die Entscheidung für "nicht opportun" hielt, trotz Skepsis zugestimmt. Papst Pius IX., der um seinen Kirchenstaat mit dem neuen italienischen Einheitsstaat stritt und diesen Streit auch verlor, wollte wenigstens die geistliche Oberhoheit des Heiligen Stuhl stärken und hatte sich massiv für die Aufwertung eingesetzt. Mit der