Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Der Chorherr, der mit den Nazis ging

Von Josef Achleitner,  05. Dezember 2022 00:04 Uhr
Johannes Hollnsteiner mit Alma Mahler-Werfel und deren Tochter in den 1930er Jahren. Dass er in St. Florian sich den Nazis andiente, sah sie als unverzeihlichen Verrat. Bild: Archiv

Vor 80 Jahren übernahm, wie in der vorigen Kolumne berichtet, die großdeutsche NS-Reichsrundfunkgesellschaft das von der Gestapo beschlagnahmte Stift St. Florian der Augustiner Chorherren, das zu einer Weihestätte für Anton Bruckner, den nach Richard Wagner zweitliebsten Komponisten Adolf Hitlers, werden sollte.

Zwei Dutzend Ordensmitglieder waren da schon nach Pulgarn bei Steyregg in einen Meierhof ausgesiedelt worden. Nur einer war geblieben, war aus dem Orden ausgetreten, heiratete, diente sich der Gestapo in einer Ergebenheitsadresse an und suchte erfolgreich Kontakt mit den NS-Verantwortlichen im Gau Oberdonau: Johannes Hollnsteiner, Doktor der Theologie und Philosophie, war in das Stift zurückgekehrt, nachdem er wegen seiner einflussreichen Rolle im autoritären Ständestaat als Freund, Beichtvater