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Märsche des Grauens und eine Denunziation

Von Markus Staudinger,  16. April 2020 00:04 Uhr
 Märsche des Grauens und eine Denunziation
Todesmarsch quer durch Österreich: Diese Aufnahme entstand in Hieflau bei Leoben, heimlich fotografiert durch eine Dachluke. Zwischen 10. und 11. April dürfte der Gefangenenmarsch das heutige Oberösterreich erreicht haben. Bild: APA/Archiv Dall-Asen

WEYER / KLEINREIFLING. Schauplatz Ennstal: SS-Chargen treiben tausende ungarische Juden durch das Ennstal. Wer nicht weiter kann, wird getötet. Der Volkssturmmann Johann Kantner verflucht die NS-Herrschaft, eine Denunziation kostet ihn das Leben

58 Jahre alt ist Johann Kantner. Im letzten Aufgebot des Nazi-Regimes – dem so genannten Volkssturm – ist auch er noch zum Dienst an der Waffe eingezogen und zur Bewachung des Kriegsgefangenenlagers in Kleinreifling zugeteilt worden. Seine Hilfsbereitschaft wird Johann Kantner dort in den letzten Kriegswochen 1945 zum tödlichen Verhängnis. Am 14. April, einem Samstag, kreuzt Theresia B. den Weg Kantners. Die 47-jährige Witwe, wohnhaft in Eisenerz, aber gebürtig aus Kleinreifling,