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Liebe und der Traum vom Fliegen

Von Karin Schütze   03.April 2015

Es sind nie die Richtigen ineinander verliebt", sagt Rita Hatzmann über "Die Möwe". Wie nah der russische Autor in seinem 1985 geschriebenen Stück Beziehungsthemen von heute ist, hat die Bruckneruni-Absolventin und ihren Kollegen Erich Knoth inspiriert, sein Stück anhand eines Paares im Heute weiterzudenken.

Für "Der Sturz der Möwe" konnten sie die Wiener Autorin Margarita Kinstner und den Linzer Regisseur Michael Grimm gewinnen. "Wir lieben Tschechow und seine varianten- und facettenreichen, psychologisch interessanten Charaktere. Die Idee war, zwei seiner Figuren aus der Möwe in die Gegenwart zu holen und zu sehen, wie ihr Leben weitergehen würde."

Mascha und Simon sind das unglückliche Paar, aus dessen Leben das Publikum drei unterschiedliche Szenen einer Ehe erleben wird. Auch nach zwölf Jahren kann Mascha ihre Liebe zu einem jungen Schriftsteller, der sich erschoss, nicht vergessen. Die Begegnung mit dem jungen Autor Cosimo weckt alte, tief verborgene Sehnsüchte in ihr. "Die Möwe möchte fliegen, kann aber nicht." Gefangen in ihrem goldenen Käfig, scheint ein Ausbrechen unmöglich.

Frauen im Zwiespalt

Ein Dilemma, in dem sich viele Frauen wiederfinden: "Wie können wir es schaffen, einerseits eine Beziehung zu leben, Sicherheit zu suchen, Familienleben als etwas Schönes zu erfahren und uns trotzdem selbst verwirklichen, viel erleben, immer weitergehen und uns persönlich entwickeln?"

In drei Varianten taucht das Publikum ein in die Gefühlswelt des Paares, erlebt das Aufbrechen verdrängter Sehnsüchte bis hin zu direkten Auseinandersetzungen. Ob Mascha letztlich ihr Glück findet? Das Ende ist ungewiss. Hatzmann: "Die Leute sollen selbst überlegen können, was die beste Variante wäre, welche Möglichkeiten es gibt, wie Beziehung funktionieren kann. Diese Suche zu unterstützen, ist unser Ziel. Ich hoffe, dass wir den Menschen auch positive Gedanken mitgeben können. Eine Beziehung ist ja etwas Schönes, aber man muss dran arbeiten, dass sie funktioniert."

Tschechow hat sein Stück als Komödie bezeichnet. "Auch wir suchen das Tragikomische und freuen uns sehr, wenn die Leute lachen. Oft liegt in dem Tragischen ja auch viel Komik. Wenn wir nicht wissen, wie wir miteinander sprechen sollen, aneinander vorbeireden, der eine sagt etwas, der andere kann damit gar nicht umgehen und biegt in die verkehrte Richtung ab. Es geht um das Zwischenmenschliche, das nicht ganz so funktioniert, wie es funktionieren sollte."

"Der Sturz der Möwe" ist zugleich das Debütstück des freien Theatervereins Ensemble 21. Ein weiteres ist bereits im Entstehen: "Es wird um vier Frauen und Musik gehen."

11. 4., 19.30 Uhr, Tribüne Linz – Theater am Südbahnhofmarkt, Karten: www.tribuene-linz.at; weiterer Termin: 12. Juni, 20 Uhr, Kik-Ried/I; www.ensemble21.at

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25. April 2024