Weil weniger oft wirklich mehr ist
Von Keller bis Kleiderkasten: Viele nutzen den Frühling, um sich von alten Gegenständen zu trennen. Was es bringt und wie man damit anfängt.
Sich von Überflüssigem zu trennen, kann das Leben leichter machen. Und welche Jahreszeit würde sich wohl besser dazu eignen als der Frühling.
"Die Natur ist im Aufbruch und wir sind es im Grunde auch", sagt die Linzer Psychotherapeutin Ulrike Jachs. "Rundherum blüht alles auf und viele verspüren auch innerlich den Wunsch, das Leben neu zu ordnen. Und das fängt man eben am besten damit an, dass man Altes aussortiert, um Platz für Neues zu schaffen." Denn: Wie im Außen, so auch im Inneren. "Anders gesagt: Wie es um uns herum aussieht, beeinflusst unser Lebensgefühl und umgekehrt." Der Frühjahrsputz ist damit auch eine "Reinigung für die Seele".
10.000 Dinge besitzt jeder
Minimalismus, also die bewusste Entscheidung zum "Weniger", ist längst zum Trend geworden. Kein Wunder: Kleidung, Schuhe, Haushaltsgeräte, Bücher, CDs, DVDs – Schränke und Regale quellen über, Keller und Dachböden sind voll. 10.000 Dinge besitzt ein Mitteleuropäer im Durchschnitt, nur 500 davon benutzt er regelmäßig. Sich von unnützem Zeug zu trennen, fällt vielen dennoch schwer.
Andrea Auer ist Ordnungsberaterin und hilft Menschen beruflich beim Aussortieren – und weiß genau, wie man’s angeht: "Das Wichtigste ist, sich ein Ziel zu setzen", sagt die Aufräum-Expertin aus Stadt Haag (ordnungsservice.com). "Bevor man loslegt, sollte man deshalb ein Bild im Kopf haben, wie der Raum, das Haus oder die Gartenhütte später aussehen soll. Das motiviert", sagt sie. "Und überlegen Sie auch gleich, welche Ordnung Sie haben wollen, was für Sie sinnvoll ist."
Mehr Klarheit im Kopf
Und was bringt’s? "Zeit und Geld", sagt Andrea Auer. Weil man viel besser organisiert sei. "Aber das Aufräumen schafft auch Klarheit im Kopf. Oft ändert sich danach auch sonst Vieles im Leben zum Positiven."
Bei der Arbeit selbst gäbe es der Expertin zufolge zwei Typen: "Die, die am liebsten alles auf einmal erledigen, die sollten sich gleich ein paar Tage am Stück Zeit nehmen." Und die anderen, denen entweder Zeit oder das Durchhaltevermögen fehlt, sollten klein anfangen und in Kategorien – nicht in Räumen – denken. "Also nicht Zimmer für Zimmer abarbeiten, sondern sich einmal die Schuhe vornehmen, ein anderes Mal die Medikamente und so weiter", sagt Auer. Das bringt gleich noch einen Vorteil: "Man ist vor Fehlkäufen geschützt, weil man wieder weiß, was man alles hat."
Müll sparen mit Kindern
„Wenn schon Kinder lernen, mit Ressourcen achtsam umzugehen, werden verantwortungsbewusste Erwachsene aus ihnen“. Pädagogin Heidemarie Stuck von SOS-Kinderdorf hat Tipps für Eltern dazu.
- Bewusst machen: Erklären Sie Kindern, wie wichtig es ist, Müll zu vermeiden.
- Verwenden Sie bei der Jause wiederverwendbare Boxen und Trinkflaschen.
- Nach Faschingsfest oder Geburtstagsparty landet die Deko oft im Müll. „Versuchen Sie auch hier Plastik und Einwegartikel zu vermeiden. Viele Dinge lassen sich selbst gestalten und basteln.“
- Muss es immer ein neues Spielzeug sein? Gerade für Kindersachen gibt es unzählige Tauschbörsen und Secondhandmöglichkeiten.
So leicht kann man die Gesellschaft nicht umstellen die Werbung hat sie fest im Griff
Allein die viele Werbung der unnützen Artikel ist ein graus
auch das Selbstlob von Konzernen und Banken, doch die Medien schweigen,
Geld stinkt nicht🤑