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Spielen mit weniger Zeug ist gut für Gehirnentwicklung

Von Claudia Riedler, 02. Mai 2019, 00:04 Uhr
Spielen mit weniger Zeug ist gut für Gehirnentwicklung
Eine Puppe ist genug. Dadurch erfahren Kinder viel für spätere Bindungen. Bild: colourbox.de

7 Tipps fürs Spielen – welche Dinge passen in welchem Alter?

Kinderzimmer sind heute oft prall gefüllt mit Spielzeug. Vieles davon blinkt und macht Musik, hat einen Bildschirm oder ist mit einer App ausgestattet – bereits Kleinkinder spielen mit elektronischen Geräten. "Die Kinder werden überhäuft mit Spielsachen. Sie haben nicht nur eine Puppe, sondern mindestens fünf. Wenn eine kaputt wird, wird sie einfach ersetzt", sagt Manuela Baumgartner von der Ambulanz für Entwicklungsneurologie und Neuropädiatrie im Ordensklinikum Linz.

Als Vertreterin der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) rät sie: "Weniger ist mehr!" Wenn der Bezug zu den Spielsachen fehle, habe das Auswirkungen auf spätere Bindungen. "Man lernt nicht, dass etwas wertvoll ist", erklärt die Medizinerin.

"Die Entwicklung von Kindern fördert man insbesondere mit Spielzeug, das Interaktionen mit Eltern, Betreuern oder anderen Kindern anregt." Ein Hörspiel von der CD ist also nicht dasselbe wie das Bilderbuch, das die Eltern vorlesen. "Da geht es um Bindung und Ansprache, man kann stoppen, wenn es nötig ist, und mit der Stimme spielen", erklärt die Medizinerin. Kein elektronisches Gerät könne eine Beziehung ersetzen.

Spielen ist wichtig für die frühe Gehirnentwicklung. Dabei trainieren die Kinder Sprache, Rechnen, Problemlösung, motorische und soziale Fähigkeiten. Sie entwickeln Kreativität und Fantasie. "Man lernt dabei fürs Leben", sagt Baumgartner.

Wichtig ist, dass das Spielzeug altersentsprechend ist. "Das Spielzeug soll dem Entwicklungsstand von Kindern entsprechen und gleichzeitig neue Fähigkeiten fördern", empfiehlt die AAP, die Vereinigung amerikanischer Kinderärzte, in einem aktuellen Statement. Die Mediziner geben folgende Tipps fürs Spielen, denen sich die ÖGKJ anschließt (www.kinderaerzte-im-netz.at):

 

1 Insbesondere im Säuglingsalter sind sensible Reaktionen auf das Kind und warmherzige Interaktionen, welche die Beziehung stärken, entscheidend. Zum Beispiel, wenn ein Baby Eltern anlächelt, lächeln diese zurück. Pädagogische Ziele sollten in den Hintergrund treten.

 

2 Spielzeug, das gemeinsames Spielen fördert, ist ab dem Kleinkindalter am besten. "Der größte Lernfaktor ist das Vorbild, Kinder imitieren ihre Spielpartner", erklärt Baumgartner.

 

3 Kommunikation lässt sich nicht durch Elektronik ersetzen. Eltern sollten Spielzeug wählen, das den Spielverlauf nicht zu stark bestimmt und nicht "überstimuliert", sondern die Vorstellungskraft der Kinder anregt.

 

4 Spielzeug, das rassen- oder geschlechtsspezifische Stereotype bestärkt, sollten Eltern meiden.

 

5 Kinder sollen experimentieren. "Dabei können sie auch Alltagsgegenstände zweckentfremden. Man darf nicht alles verbieten", sagt die Kinderärztin.

 

6 Kinder unter zwei Jahren sollten keine Zeit vor dem Bildschirm verbringen.

 

7 Kinder über zwei Jahre bis ins Vorschulalter hinein sollten den Empfehlungen der ÖGKJ zufolge höchsten 30 Minuten am Tag vor einem Bildschirm verbringen. Sie sollten auch nur dann Computer- oder Videospiele nutzen, wenn sie für die Altersstufe geeignet sind und wenn Kinder von einem Elternteil oder einer Bezugsperson dabei begleitet werden.

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Autorin
Claudia Riedler
Leiterin Redaktion Leben und Gesundheit
Claudia Riedler
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