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Psyche im Lockdown: Kinder leiden sehr, Erwachsene immer mehr

Von Barbara Rohrhofer, 02. Februar 2021, 00:04 Uhr
Eine Depression kann jeden treffen
Die Corona-Krise ist mit vielen Ängsten verbunden, und das schlägt sich auch auf die Psyche. Bild: Colourbox

Psychiater Jörg Auer über die steigende Zahl von Patienten mit Anpassungsstörungen und psychosomatischen Beschwerden.

Unsichere Zukunft, beengter Wohnraum, wenig soziale Kontakte und Krankheitsängste: "Eine fatale Mischung für die Psyche: Wie wir feststellen, leiden Kinder und Jugendliche bereits enorm unter dem monatelangen Ausnahmezustand. Sie vermissen ihren Schulalltag und die sozialen Kontakte", sagt Primar Jörg Auer, Vorstand der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin am Kepler-Universitätsklinikum Linz. Schlafstörungen, Traurigkeit, sozialer Rückzug, Aggressivität, Essstörungen und Selbstverletzungen können die Folge sein. Die über Monate andauernde Krisensituation werfe zunehmend auch Erwachsene aus der Bahn. "Bei ihnen kommen häufig finanzielle Sorgen und Probleme im Job dazu. Auf unserer Station haben wir Patientinnen und Patienten, deren psychische Situation sich durch den Lockdown extrem verschlechtert hat", sagt der Chef der größten psychiatrischen Abteilung des Landes.

Bauchweh und Kopfschmerzen

Die meisten Betroffenen würden unter "Anpassungsstörungen" leiden, die als Reaktion auf belastende Lebensumstände auftreten können. Ängste und depressive Verstimmungen seien die Folge. Diese Störung könne sich ebenso auf den Körper auswirken und zu psychosomatischen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Kopfweh oder etwa Verspannungen führen.

"Wer sich über einen längeren Zeitraum antriebslos fühlt und glaubt, die Zukunft nicht bewältigen zu können, sollte keinesfalls zurückhaltend sein, sondern sich aktiv Hilfe suchen", sagt Primar Auer. Oftmals helfe schon ein Gespräch mit den diversen Beratungseinrichtungen (Krisenhilfe, Telefonseelsorge), um wieder klarer zu sehen und Mut zu fassen. Wenn das nicht hilft, rät Primar Auer sich an den Hausarzt oder einen niedergelassenen Psychiater zu wenden. "In manchen Fällen kann eine medikamentöse Unterstützung von Vorteil sein."

"Auch unsere Seele braucht Abwehrkräfte, um gesund zu bleiben", sagt Jörg Auer und empfiehlt allen, zumindest einmal täglich rauszugehen. Schon ein kurzer Spaziergang kann Stress deutlich reduzieren und das Wohlbefinden erhöhen. "Zusätzlich sollten soziale Kontakte telefonisch oder via Videotelefonie unbedingt gepflegt werden. Das gilt auch für alle, die seit Monaten im Homeoffice sind."

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Autorin
Barbara Rohrhofer
Leiterin Redaktion Leben und Gesundheit
Barbara Rohrhofer

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