Babybreie im Test: Keine Schadstoffe, viel Zucker
WIEN. Konsumentenschützer untersuchten, ob die Produkte im Handel frei von bedenklichen Stoffen sind und sie den Vorstellungen von gesunder Babynahrung entsprechen.
Öko-Test hat 20 Obstbreie im Gläschen im Labor auf Pestizide, Keime und Schimmelpilze untersuchen lassen. Das erfreuliche Ergebnis: In keinem der 20 Produkte im Test wurden Schadstoffe gefunden. Dazu wurde die Zusammensetzung der Obstbreie und überflüssige Zusätze ermittelt. Hier gab es sieben Mal Punkteabzug wegen geringem Obstanteil, und acht Produkte wurden wegen unnötiger Inhaltsstoffe abgewertet. Sieben Produkte schnitten bei den Inhaltsstoffen „sehr gut“ ab.
Keine Belastung durch Pestizide
Von den zwei konventionellen und 18 Bio-Obstbreien war keiner mit Pestiziden belastet. Auch das Schimmelpilzgift Patulin oder eine gefährliche Belastung mit Keimen war nicht nachweisbar. Insgesamt sieben Mal gab es Punkteabzug wegen zu wenig Obst. Bei sechs Produkten lag der Anteil an echtem Obstpüree unter 80 Prozent, bei einem Produkt sogar unter 50 Prozent. Die Hersteller strecken hier die Früchte mit Säften oder Saftkonzentraten, Wasser und Verdickungsmitteln wie Reismehl. Erlaubt aber überflüssig ist die Zugabe von Vitamin C - auch Ascorbinsäure genannt. Dafür gab es bei insgesamt acht Produkten Punkteabzug. Bei den Inhaltsstoffen schnitten insgesamt sieben Produkte „sehr gut“ ab, elf Produkte „gut“ und je ein Produkt nur „befriedigend“ und „ausreichend“. Für die Gesamtbeurteilung wurden darüber hinaus noch folgende Kriterien herangezogen: bedenkliche Stoffe in der Verpackung, Werbung mit Selbstverständlichkeiten, Auslobung „ohne Zuckerzusatz“ und Auslobung „ohne Verdickungsmittel“ obwohl Reisvollkornmehl enthalten war. Unter Berücksichtigung dieser Mängel erhielt kein Produkt die Höchstnote und neun Obstbreie das Gesamturteil „gut“.
Hoher natürlicher Zuckergehalt
Allen Obstbreien gemeinsam ist der hohe natürliche Zuckergehalt von 8 bis 14,5 Gramm Zucker pro 100 Gramm Brei. Die Aufnahme von zu viel Fruchtzucker kann das Auftreten einer Fettleber fördern und möglicherweise werden Kinder langfristig auf süße Lebensmittel geprägt. Die „sehr guten“ Obstbreie eignen sich gut als Zutat zu einem Getreide-Obstbrei: Mischen Sie dafür 100 Gramm Obst mit 20 Gramm Getreide. Und auch als Ergänzung sind Obstbreie völlig in Ordnung. Breie mit Banane als Hauptzutat sind wegen des besonders hohen natürlichen Zuckergehalts aber eher nichts für jeden Tag.
Feste Nahrung wird empfohlen
Tipp der Konsumentenschützer: Sobald es geht mit weichem, frischem Obst die Kaumuskulatur und Mundmotorik trainieren. Das ist nebenbei hilfreich fürs Sprechen lernen.
In Kooperation mit Öko-Test bietet der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich diesen aktuellen Test zum kostenlosen Download an: ooe.konsumentenschutz.at