Nähe kontra Distanz
Eine alte Freundin nicht zu umarmen, dem Freund die Hand nicht zu schütteln, der Großmutter nicht übers Gesicht zu streicheln – das ist kein Leben und muss doch sein.
Nähe und Distanz – das sind die Antipoden der menschlichen Existenz, zwischen denen sie pendelt. Das eine ohne das andere geht nicht. Wie wird die derzeit gebotene Sozialdistanz das berührungssüchtige Rudeltier Mensch verändern?
"Und die Liebe per Distanz, kurz gesagt, missfällt mir ganz", lässt Wilhelm Busch seinen Junggesellen reimen. Ebenfalls mit hintergründigem Humor schreibt der Aphoristiker Gerhard Uhlenbruck: "Je näher einem ein Mensch steht, umso mehr