Nachhilfe gefragter denn je: Oft lernen Eltern nach der Arbeit mit den Kindern
Jeder dritte Schüler in Österreicher braucht Unterstützung beim Lernen, am häufigsten in Mathematik.
Immer mehr Schüler in Österreich bekommen Nachhilfe. Das zeigt das jährliche Nachhilfebarometer der Arbeiterkammer (AK). Mittlerweile erhalten 29 Prozent der Schüler bezahlte oder unbezahlte Lernunterstützung. Außerdem hat sich der Fokus verschoben: Bei der Nachhilfe geht es heute weniger um das Ausbessern eines Fünfers, sondern um das Erreichen einer guten Note - etwa um an eine AHS zu kommen.
Für die Erhebung wurden von IFES knapp 3.100 Eltern mit rund 4.650 Schulkindern im März und April 2019 befragt. Zum Jubiläum des heuer zum zehnten Mal durchgeführten Nachhilfebarometers wurde außerdem ein Längsschnittvergleich dargestellt.
Demnach bekamen 2010 erst 20 Prozent der Schüler Nachhilfe. In den Jahren danach blieb dieser Anteil stabil bzw. sank sogar. Ab 2018 stiegen die Zahlen dann an. Weniger stark verändert hat sich dagegen der Prozentsatz jener Schüler, die bezahlte Nachhilfe erhielten: Er betrug 2010 16 Prozent, sank dann leicht und kletterte 2019 wieder auf 17 Prozent.
Eltern sind unbezahlte Nachhilfelehrer
Konkret bedeutet das, dass vor allem die Eltern immer stärker als (unbezahlte) Nachhilfelehrer fungieren. "Der Druck auf die Familien steigt weiter", so die Leiterin der Bildungspolitik-Abteilung der AK Wien, Elke Larcher, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. "Die Belastung, nach der Arbeit mit den Kindern zu lernen, ist enorm." Insgesamt brauche laut der Befragung bereits jedes dritte Kind bzw. umgerechnet 330.000 Schüler Nachhilfe - zu den 29 Prozent, die diese auch tatsächlich erhalten, kommen noch vier Prozent, die sie meist aus finanziellen Gründen oder aufgrund mangelnden Wissens der Eltern nicht bekommen.
Besser Noten für den Aufstieg
Verschoben hat sich in den vergangenen zehn Jahren die Art der Nachhilfe. Mittlerweile gehe es dabei nicht mehr um das Ausbessern oder Verhindern eines Fünfers: "Zunehmend wollen sie gute Noten, um in der Bildungshierarchie aufzusteigen und etwa an eine AHS kommen zu können", so Larcher.
Am höchsten ist der Nachhilfebedarf traditionellerweise an den AHS-Oberstufen: Dort erhalten 45 Prozent eine Lernunterstützung, gefolgt von den berufsbildenden mittleren (BMS, 40 Prozent) und höheren Schulen (BHS, 37 Prozent). An den Neuen Mittelschulen (NMS) beträgt dieser Anteil 33, an den AHS-Unterstufen 31 Prozent. Am geringsten ist der Nachhilfebedarf an den Volksschulen (14 Prozent) - dort leisten auch die Eltern den überwiegenden Anteil der Nachhilfearbeit, an den anderen Schulformen dominiert die bezahlte Nachhilfe. Am häufigsten wird Nachhilfe in Mathematik benötigt.
Besser sei die Nachhilfesituation an Schulen, die Förderunterricht anbieten, sowie an verschränkten Ganztagsschulen, so Larcher. Dementsprechend forderte AK-Präsidentin Renate Anderl den Ausbau verschränkter Ganztagsschulen, die überdies beitragsfrei sein sollen. Außerdem müsse es an den Schulen einen zweckgebundenen Topf für Förderunterricht geben - derzeit müssten die Schulen diesen aus dem gleichen Topf wie unverbindliche Übungen finanzieren.
Weil ja immer mehr gelernt werden muss... für was eigentlich ?
Brauche heute keinerlei Mathematik oder Grammatik die über 1. Klasse Hauptschule hinaus geht.
Und ich denke das trifft auf 98% der Leute zu.
Die restlichen 2% sind Lehrer und Schüler
Der liebe Benzinverweigerer weiß aber schon dass früher viel mehr zu lernen war ... da brauche ich mir nur den Lehrplan von damals und jetzt anschauen!
Eher sind viele Schüler nicht für jede Schule geeignet ...
--- Eltern sind unbezahlte Nachhilfelehrer ---
eh schon seit immer