Wellanschitz: Einmal alles
Das Weingut aus Neckenmarkt trumpft mit Vielseitigkeit auf.
Es scheint so, bei der Familie Wellanschitz gibt es nichts, was es nicht gibt. Elf verschiedene Rotweine werden produziert, darunter Kapazunder wie der Ried Hussi Blaufränkisch 2016 (95 Falstaff- Punkte), Well Alte Reben 2016 (94 Falstaff-Punkte) oder Bodigraben Blaufränkisch 2014 (18 Gault-Millau-Punkte 2017).
Ein Schaumwein Brut Reserve komplettiert das Angebot. Dem nicht genug wird das Sortiment um die Linie Kolfok von Sohn Stefan ergänzt. "Es ist wie bei einem gut gehenden Wirtshaus, das um ein Haubenlokal erweitert wird", sagt Wellanschitz.
Verrückt und begehrt
Stefan reüssiert sehr erfolgreich mit den weißen Rebsorten Welschriesling, Weißburgunder und Grüner Veltliner, die er spontan vergären und lange auf der Maische lässt, minimal schwefelt und im Holz ausbaut. Passend dazu der Name Kolfok, was übersetzt Rebell, anders denkend, lautet.
In Zeiten, in denen Spezialisierung oft zum Mantra erhoben wird, schafft es die Familie mit Vielseitigkeit zu punkten. Bewirtschaftet werden die Weingärten seit 2019 biologisch – ein Beitrag zur Vielfalt. "Wir arbeiten seit Jahren biologisch und haben uns jetzt zertifizieren lassen." Selbst bei den Etiketten stellt der Fahnenschwinger die optimale Ergänzung dar. "Das Etikett ist zwar hässlich, aber es ist eine sentimentale und eine Geschichte mit Tradition. Unser Opa durfte selbst Fahnenschwinger sein. Das ist so wie, wenn wer für den FC Barcelona ein Tor schießt. Viele Kunden kaufen den Wein auch genau deswegen", sagt Wellanschitz mit etwas Stolz.
Sicher, die Plakette stammt nicht aus der Feder einer hippen Werbeagentur, einprägsam und unverwechselbar ist sie trotzdem. Der Inhalt tut das Übrige dazu: ein charakterstarker Blaufränkisch, der in offenen Holzgärständern gemaischt, spontan vergoren und unfiltriert in die Flasche gefüllt wurde. Ein wertvolles Puzzleteil im Familienbetrieb, wo für jeden Kunden und jeden Geschmack etwas dabei ist.
