„Schönes Haar ist auch eine Frage des Lebensstils“
Wie gesunde Ernährung, ein stressarmer Alltag und schadstofffreie Pflegeprodukte Kopfhaut und Haare beeinflussen, erklärt die Naturfriseur-Meisterin Claudia Egger.
„Mit den Haaren ist es wie mit dem Körper: Wer möchte, dass sie gesund und vital aussehen, muss etwas dafür tun“, sagt die Naturfriseur-Meisterin Claudia Egger aus Linz. Ein guter Schnitt und hochwertige Pflegeprodukte könnten nur einen Teil dazu beitragen, wesentlich sei vor allem ein gesunder Lebensstil.
„Denn wenn der Körper beispielsweise an Vitaminmangel leidet, reduziert er zuerst die Versorgung der Haare, weil sie nicht überlebenswichtig sind“, erklärt die 48-Jährige. Dieser Mangel könne sich unter anderem in Form von trockener und juckender Kopfhaut oder sogar durch Haarausfall zeigen.
Bluttest zur Ursachenforschung
Um bei Haarproblemen festzustellen, ob sie eine Folge von Nährstoffmangel sind, rät die Friseurmeisterin zu einem Bluttest beim Arzt. „Vor allem B-Vitamine, Eisen, Zink, Kupfer, Omega 3 und Kollagen sind wichtig für gesundes Haar“, sagt Egger.
Auch Dauerstress könne sich negativ auswirken. „Deshalb muss man Haarpflege ganzheitlich sehen.“ Nach Eggers Erfahrung haben Menschen, die sich gesund ernähren, ausgeglichen sind und sich regelmäßig bewegen, auch gesundes Haar.
Eine oft unterschätzte Pflegemaßnahme sei das Bürsten. 100 Bürstenstriche pro Tag sind ideal, wie die Naturfriseurin empfiehlt. „Damit wird das Lymphsystem angeregt, die Kopfhaut besser durchblutet und es gelangen mehr Vitalstoffe in die Haarwurzeln“, erklärt die Expertin. Zudem würde der Talg durch das Bürsten von den Wurzeln ausgehend verteilt. Er lege sich schützend um jedes einzelne Haar, lasse es nicht austrocknen und bringe es zum Glänzen. „Wichtig ist aber, dass man die richtige Bürste verwendet.“ Egger empfiehlt eine Naturbürste mit Schweineborsten. „Im Gegensatz zu Plastik- und Metallborsten können Schweineborsten den Talg aufnehmen und wieder bis in die Haarspitzen abgeben.“
Wer all diese Ratschläge beherzigt, aber dennoch unter Haarausfall oder extrem trockener Kopfhaut leidet, dem empfiehlt Egger, den Hormonhaushalt überprüfen zu lassen. „Denn die Hormone können beispielsweise durch den weiblichen Wechsel oder bei Schilddrüsenproblemen aus dem Gleichgewicht geraten, und das kann sich auch an den Haaren zeigen.“
Bedenkliche Inhaltsstoffe
„Ich empfehle meinen Kundinnen, die Inhaltsstoffe ihrer Haarprodukte zu kontrollieren“, sagt Egger. Denn manche könnten schädlich für Kopfhaut, Haare und die Gesundheit generell sein.
Silikone: „Seitdem bekannt wurde, dass Silikone Haar und Kopfhaut versiegeln und langfristig schädigen können, steigen immer mehr Konsumenten auf Produkte ohne Silikone um, das finde ich gut“, sagt Egger.
Propylene Glycol ist in vielen Shampoos enthalten. „Es wird aus Erdöl gewonnen und als Feuchthaltemittel eingesetzt“, erklärt die Naturfriseurin. Allerdings würde der Stoff die Kopfhaut durchlässig machen, wodurch er sich in Organen anreichern könne, was langfristig zu Nieren- und Leberschäden führen könne.
PEGs (Polyethylenglykol): Dabei handelt es sich um Tenside, die die Zellwände aufweichen und so das Eindringen schädlicher chemischer Stoffe in den Körper ebenfalls begünstigen.
Parabene verhindern, dass Shampoos und andere wasserhaltige Kosmetika von Bakterien und Schimmelpilzen befallen werden, und werden daher oft als Konservierungsmittel eingesetzt. „Das Problem dieser Stoffgruppe besteht darin, dass sie dem Hormon Östrogen sehr ähnlich ist und deshalb den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen kann“, sagt Egger.
Azofarbstoffe sind synthetische Farbstoffe, die in vielen Shampoos enthalten sind. Einige davon stehen im Verdacht, sogenannte aromatische Amine oder Anilin freizusetzen, die als krebserregend gelten. Zur Wirkung eines Shampoos tragen Farbstoffe nichts bei.
SLS (Sodium Laureth/Lauryl Sulfate) sind die waschaktiven Substanzen in Shampoos. Sie gehören zu den aggressivsten Tensiden auf dem Markt, die die Kopfhaut stark austrocknen und häufig Auslöser von allergischen Reaktionen und Kopfhautjucken sind.
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