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Hier in Grein bei zwei jungen Leuten is(s)t's fein

Von Karin Haas   24.Mai 2019

Es ist nicht selbstverständlich, dass sich zwei junge Leute darüber trauen, ein Gasthaus zu führen und sich viel Arbeit und Verantwortung pachten. Vor viereinhalb Jahren haben die Salzburgerin Sabrina (27) und der aus Pabneukirchen stammende Florian Kurzmann (31) dieses Experiment gewagt und den ein wenig abseits vom Ortszentrum liegenden Gasthof "Zur Traube" in Grein gepachtet.

"Experiment gelungen", kann resümiert werden. Der Gasthof mit Retro-Charme, 1894 gegründet und zwischenzeitlich umgebaut, wird liebevoll und ambitioniert geführt. Dem tun Waschbetonplatten und das dunkle Holz-Interieur keinen Abbruch.

Das Backhendl ist ein Markenzeichen des Lokals geworden. Küchenchefin Sabrina, die im Goldenen Hirsch in Salzburg ihr Handwerk lernte, bereitet es mit einer Panier aus japanischen "Pankobrösel" (aus rindenlosem Brot) und mit Cornflakes zu, was die Hendlhülle besonders knusprig macht.

Hier in Grein bei zwei jungen Leuten is(s)t’s fein
Backhendl mit Pankobrösel-Cornflakes-Panier und viiiiel Salat.

Das ausgelöste Haxerl, das Flügerl mit Knochen und das Bruststück kommen im "Nest" (im Körberl) mit einer Riesenfuhr idealtypischem, hausgemachtem Erdäpfelsalat mit roten Zwiebeln, Vogerlsalat und Kernöl um preisgünstige 11,90 Euro daher. Zur Größe ist zu sagen, dass diese Portion auch ausgepowerte Radler wieder fit macht. Die Grießnockerlsuppe (3,20 Euro) davor ist Gasthaus-Standardware. Das Nockerl in nicht zu dichter Rindsuppe gibt sich aber flaumig und lässt einzig ein wenig Salz vermissen. An der Liebe kann es nicht liegen.

Töchterchen Sophie, der Stolz der Wirts-Eltern, ist vier Wochen alt. Das Paar hat sich auf Saison am Arlberg kennengelernt. Für Florian Kurzmann ist "Die Traube" eine Heimkehr. Er hat hier gelernt und hält die Lehre auch als Chef hoch. Mit vier Lehrlingen ist die Gastrowelt hier noch in Ordnung.

Nebst den Klassikern Schweinsschnitzel mit Reis und Preiselbeeren (10,90), Kotelett gegrillt in Knoblauchsauce mit Bratkartoffeln und Salatteller (11,50) blitzt auf der Karte auch viel von der Phantasie Sabrinas auf. Davon zeugen etwa die ayurvedische Ingwer-Kraftsuppe (3,90) und das pochierte Bio-Landei mit Spargelvinaigrette und Salat (7,60 Euro). Auch beim Dessert wird der Spagat zwischen Altbewährtem und Neuem geübt. Nebst Topfenstrudel und Haustorte (je 3 Euro) buhlt die Walnuss-Karamell-Tarte mit Apfelsorbet (6,40) um fortgeschrittene Esser.

Das macht solide vier Kochlöffel von sechs, die fast fünf sind, zumal hier in diesem AMA-Gütesiegelbetrieb auch regional und saisonal eingekauft wird.

„Zur Traube“

Kategorie: Gasthof

Greinburgstr. 6, 4360 Grein
Telefon: 07268/312
Mai bis September kein Ruhetag (Donnerstag: Mittag geschlossen), ab Oktober Donnerstag Ruhetag

 

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