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Gjaider Almhüttenzauber auf 1738 Metern

Von Philipp Braun, 31. Jänner 2020, 00:04 Uhr
Gjaider Almhüttenzauber auf 1738 Metern
Mikela und Patrick Endl in einer Traumkulisse Bild: P. Braun

Weg von der Halligalli-Hüttenmusi. Hin zur Ruhe und zur kulinarischen Glückserfahrung

Skihütten sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Zum Glück. Statt mit klobigen Skischuhen einen Stolpertanz beim Selbstbedienungsbuffet zu wagen, lehnen sich heute die Hedonisten zurück und genießen neben erfrischender Bergatmosphäre edle Speisen und ausgefallene Getränke. Viele Hütten können es sich einfach nicht mehr erlauben, derbe Küchenklassiker aus dem Packerl mit Einheitsgeschmack zu verkaufen. Der Gast ist verwöhnt und will auch über der Nebelgrenze verwöhnt werden – unabhängig davon, welche logistischen Herausforderungen eine Bewirtschaftung auf der Hütte mit sich bringt.

Gjaider Almhüttenzauber auf 1738 Metern
Karamellisierter Ziegenkäse und Salat

Auf der Gjaid Alm glitzert die vorbildliche Einstellung der Hüttenpächter wie Schneekristalle im Sonnenlicht. Vor fünf Jahren entschlossen sich die Quereinsteiger Mikela und Patrick Endl, die Almhütte zu pachten. "Wir sind oben gestanden und wussten: Hier wollen wir wohnen, arbeiten und leben", sagt Mikela Endl. Gemeinsam mit ihrem Mann zeigt sie, dass es auch auf 1738 Metern möglich ist, fast ausschließlich Bio-Lebensmittel zu verwenden, Limonaden selbst zu produzieren und ein feines Angebot an vegetarischen und veganen Speisen anzubieten. Die Wirte rücken die Hüttenkost in ein modernes Licht und sind zudem vom Zero-Waste-Projekt ergriffen. Verpackungsmüll und Plastik werden so gut es geht vermieden, Lebensmittel landen kaum im Müll.

Gjaider Almhüttenzauber auf 1738 Metern
Polentaschnitten mit Wurzelgemüse

Altbackenes Brot wird à la Brezensuppe zur bayerischen Brotsuppe mit Biokäse und Kürbisschaum (6,50 Euro) veredelt. Knusprige Brotkrumen mit einem Hauch Knoblauch geben der Gemüsesuppe Crunch und Wohlgeschmack. Mit dem Gjaid-Gröstl (12,90 Euro) beweisen die Köche eine feine Klinge. Das zünftige Potpourri aus Erdäpfeln, Speck und Ei gelingt köstlicher und weniger grobschlächtig als auf anderen Hütten.

Für Vegetarier ist der Blattsalat mit gratiniertem Ziegenkäse, Almblumen und Walnüssen (11,90 Euro) Grund genug, die längste Skiabfahrt Österreichs zu verlassen (Anmerkung: elf Kilometer) und einen kleinen Umweg zur Hütte zu nehmen. Ein zart schmelzendes Käsestück, dazu nussiger Rucola, grüne Oliven und knackige Walnüsse; alles hübsch angerichtet. So kann sich vegetarische Küche auf den Bergen gern öfters präsentieren. Veganer dürfen sich auf den Sennerinnen Salat (12,90 Euro) stürzen: angebratenes Wurzelgemüse mit zwei formidablen Polentaschnitten (gefüllt mit Oliven und getrockneten Tomaten), hausgemachtem Kräuteröl und Salat.

Gjaider Almhüttenzauber auf 1738 Metern
Apfelstrudel mit Vanillesauce

Apfelstrudel (5,50 Euro) wird mit Vanillesauce oder Schlagobers serviert und glänzt mit feinem Säurespiel und Zimtaromatik. Möge die Hüttenkost noch lange so bleiben, wie sie ist.

Gjaid Alm

Kategorie: Almhütte
Winkl 31, 4831 Obertraun
Tel.: 06131/596
Kein Ruhetag
www.gjaid.at

Küchenleistung: 5 von 6 Kochlöffel

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Autor
Philipp Braun
Kulinarik-Redakteur
Philipp Braun
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3  Kommentare
3  Kommentare
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observer (22.195 Kommentare)
am 05.02.2020 12:51

Wenn man mit dem Auto, der Seilbahn etc. bis zu einer Hütte kommt - dort die Aussicht geniesst und dann wieder sich gleichermassen zurück begibt, dann ist leichtes Essen oft eine Wohltat. Anders schaut es schon aus, wenn man da hinaufwandert und alles per pedes absolviert. Da ist einem schon etwas Handfesteres als Kost recht, das muss ja durchaus auch nicht aus dem Packerl oder aus der Büchse sein.

Ich mag die Beiträge des Herrn P. Braun und der Frau K. Haas gleichermassen, allerdings konnte ich von der Frau Haas schon länger hier nichts mehr lesen. Ist sie nicht mehr bei den OÖN oder ist sie womöglich krank ? Ich hoffe jedenfalls, dass es ihr gut geht.

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PhilippBraunOOEN (161 Kommentare)
am 07.02.2020 09:10

Lieber Observer, Danke für ihre Rückmeldung. Ja stimmt. Nach einer anstrengenden Tour gustert es mich auch oft nach etwas Gehaltvollem grinsen.
Liebe Grüße
Philipp Braun

PS: Meine Kollegin Karin Haas genießt die "wohlerworbenen Segnungen unseres Sozialstaates".

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observer (22.195 Kommentare)
am 07.02.2020 12:26

Das sei ihr von Herzen gegönnt.

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