Ein "Weidmanns-Heil" auf den Genuss in Garsten
Eva Weidmann ist eine Wirtin mit Leib und Seele. Sie setzt die Familientradition fort.
Hallo, hier ist was los. Schließlich gibt’s nicht mehr viele Gasthäuser dieser herzlichen Art, die obendrein Sonntag offen haben.
Versteckt tief im Dambachtal, aber noch im Gemeindegebiet von Garsten gelegen, befindet sich das Gasthaus Weidmann. Seit 1865 ist es eine gastliche Stätte. Seit drei Generationen hat die Familie Weidmann das Sagen, wie auch die Haus-Chronik beim Eingang erzählt.
Das (rauchfreie) Jagdstüberl-Eck mit Kachelofen und Trophäen spiegelt die Wildgeschichte der "Weidmänner", die kulinarisch aber vorwiegend im Herbst geschrieben wird.
Jetzt stehen etwa Safrannudeln mit Garnelen auf der Tageskarte (13 Euro). Wir entscheiden uns für den weithin bekannten Kalbsbraten (12,50 Euro), wie es ihn nur mehr selten gibt.
Die drei Schnitten sind unvergleichlich zart und schmecken "echt" nach Milchkalb. Dazu gibt es Natursaftl und locker-körnigen Reis, klassisch mit dem Schöpfer portioniert. Dass dazu Tiefkühlgemüse serviert wird, ist eine lässliche Sünde und ob des Andrangs verständlich. Hier speisen viele Großfamilien, und Kinder führen ihre betagten Eltern aus.
Zarter Kalbsbraten, wie es ihn nur mehr selten gibt.
Der zu vielen Gerichten gereichte gemischte Salat ist idealtypisch gut. Es gibt sechs frische Sorten, allen voran Erdäpfelsalat feinsäuriger Provenienz.
Wirtin Eva Weidmann, die seit 2008 das Sagen hat, wuselt zwischen Gästeplauderei und Küche hin und her. Dort führt seit 2006 Marcel Haas das Regiment.
Er brät die zuhauf bestellten Schnitzel in der Pfanne, die oft mit Pommes geordert werden. Es wird aber auch viel Gegrilltes mit Kräuterbutter-Krapferl serviert. Es wollen viele Geschmäcker zufriedengestellt werden.
Doch es gibt auch Überraschendes wie Polentataler auf der (Tages-)Karte. Noch überraschender kommen auch Veganer auf ihre Rechnung. Paprika und Tomate mit Rollgerste gefüllt und gegrillt (10,50 Euro) sind ein harmonisches, auch optisch ansprechendes Gericht.
Es geht auch vegan: Paprika und Tomate mit Rollgerste gefüllt
Keinesfalls versäumen sollte man die Hausmacher-Torten, allen voran Himbeer-Joghurt (2,70 Euro). Serviert wird flink. Papa Herbert Weidmann, der Jagdmann, hilft mit.
Wein in gutem Preis-Leistungs-Verhältnis (ab 2,10 Euro) gibt es auch glasweise. Im Sommer lockt ein Gastgarten. Drinnen sind auch Nichtraucher in einer Rauchfrei-Zone zufrieden. An der Schank fühlen sich gerade am Sonntag die Frühschoppen-Trinker beim Aschenbecher wohl. Unweit liegt das historische Denkmal Nagelschmiede, und es locken viele Wanderwege in den Nationalpark Kalkalpen. Wie gut, dass es auch eine breite Jausenkarte gibt.
Echt "Hausmacher": Himbeer-Joghurt-Torte.
Gasthaus Weidmann
Dambachstraße 93
4451 Garsten
Tel. 07252/52037
Ruhetage: Mittwoch und Donnerstag
Teilweise rauchfrei, Eingang mit Stufen, im Sommer schöner Gastgarten
Küchenleistung: 4 von 6 Kochlöffeln
Schaut gut aus, sehr erfreulich. Der Kalbsbraten wird in Linz kaum mehr angeboten, früher war er fast auf jeder Speisekarte vorhanden´, oft als Kalbsnierenbraten. Auch der Preis ist angesichts der grossen Portion sehr erfreulich. Das TK Gemüse läuft bei mir nicht unter Sünde, die Qualität desselben ist oft besser und frischer als von Frischware, die schon etwas abgenudelt ist. Lediglich, dass es sich um ein mischgemüse handelt, das gefällt mir nicht. Besser ein oder zwei Sorten, aber nicht vermischt. Leider dürfte dieses Gasthaus aber ohne eigenes Auto wohl kaum zu erreichen sein. Darauf solltet ihr bei euren Berichten auch etwas eingehen, wenn es sich um auswärts von Linz liegende Lokalitäten handelt.