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Die "Haltestelle" für alle Generationen

Von Karin Haas   21.Juni 2019

Wie gut, dass sich Wolfgang Rohregger nicht abwimmeln ließ. Er schaukelte in der Tourismusschule Bad Ischl die Schüler-Bar. Mitschülerin Claudia Humer gab seinem Drängen nach. Seit mehr als 25 Jahren sind die beiden nun ein Paar. Ihr Gasthaus Humer in Oftering, alias "Haltestelle z’Oftering" ", hat Wirte in dritter Generation.

Es ist nicht irgendein Wirtshaus, das beim Bahnhof mit lauschigem Gastgarten und einem Kinderspielplatz, der kein Alibi zur Nachwuchsbeschäftigung ist, gut frequentiert ist.

Die "Haltestelle" für alle Generationen
Wolfgang und Claudia Rohregger

Denn es gibt nicht so viele Wirtshäuser, die auch am Sonntag dem Gusto von mehreren Generationen – von der Oma bis zum Enkel – gerecht werden. In der "Haltestelle" machen es ein moderner Teil mit Wintergarten und ein rustikal-traditioneller auch optisch vielen recht.

Wir starten mit einem Spargelsalat, der schöner nicht angerichtet sein könnte (7,90 Euro). Gut abgeschmeckt, mit bissfestem Spargel (der dürfte jetzt leider nach "Johannes" von der Karte geflogen sein) ist er das optimale Entree. Die im Schüsserl servierte Grießnockerlsuppe (3,90) ist gutes Wirtshaushandwerk und mit frischem Schnittlauch bestreut. Die hausgemachten, flaumigen Spinatknödl (11,90 Euro) mit einer sämigen und gar nicht mehl-pampigen Waldpilz-Kräuterseitling-Sauce, zu denen der Blattsalat mit dezentem Dressing passt, setzen die Genussreihe fort.

Die "Haltestelle" für alle Generationen
Spargelsalat, mit Hingabe dekoriert

Die Maibockleber mit Sesampanade aus Hörschinger Jagd (16,90 Euro) mit Petersilienerdäpfeln und Vogerlsalat mit Ofteringer Kernöl kommt optisch puristisch daher, ist aber geschmacklich ohne Fehl und Tadel.

Bei den Rinderfiletspitzen mit Risotto (17,40 Euro), innen punktgenau rosig, spielt Koch Christian Bachl, seit Langem im Hause und seit zwei Jahren Chefkoch, seine Trümpfe aus. Der Rhabarberkuchen mit Schlagobers (4,40 Euro) ist nicht zu säuerlich und von Rhabarber nicht "erschlagen", kommt als Ausbund an Flaumigkeit daher. Die Schokoladen-Mousse mit Waldbeerenragout (8,40) ist brav nach Schule abgearbeitet. Weine gibt es glasweise auch von Winzern abseits der immer Hochgejubelten. Beim Bier hat Trumer fest die Hand an der Pipe.

Die "Haltestelle" für alle Generationen
Rinderfiletspitzen mit Risotto

 

Fazit: Nichts für Schnäppchenjäger, aber dafür kreativ, saisonal und regional. Aber beeilen Sie sich bitte. Denn die ÖBB bauen aus und die "Haltestelle" muss per Ende 2020 den Geleisen weichen. Wie sagen die Chefleute? "Wir suchen fleißig nach Alternativen." Es wird andernorts weitergehen. Da fährt die Eisenbahn drüber.

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25. April 2024