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Die Ärztin, die Wirtin wurde

Von Philipp Braun, 22. Februar 2019, 00:04 Uhr
Die Ärztin, die Wirtin wurde
Sabine Pöstlberger belebt die Wirtshauskultur

Sabine Pöstlberger übernahm das Goldene Schiff in Schörfling von der Familie Frickh.

Die Malaise an traditionellen Wirtshäusern verschonte auch Schörfling am Attersee nicht. Der Braune Bär sperrte zu, ebenso dürfte der Hofwirt nach einer kurzen sommerlichen Aufwachphase wieder eingeschlafen sein.

Umso größer war die Sorge darüber, dass sich die Besitzer vom Gasthof "Goldenes Schiff", Roswitha und Christian Frickh, demnächst in den Ruhestand begeben und das Wirtshaus mitten am Marktplatz zum Verkauf angeboten wurde.

Um es weiterleben zu lassen, benötigte es in diesem Fall quasi ärztlichen Rat und Engagement: Die Chirurgin Sabine Pöstlberger kaufte das Gasthaus frei nach dem Motto: Ich wollte immer schon kochen.

Montag und Dienstag steht sie in der Ordination, am Donnerstag wird in der Früh operiert und die restliche Zeit findet man die Ärztin in der Küche. "Es ist mein Ausgleich. Ich bin dadurch auch in der Ordination viel geduldiger", sagt Pöstlberger, die nach vier Monaten erfolgreich Resümee zieht.

"Es ist schöner als ich es mir vorgestellt habe. Bereits am ersten Mittwoch traute ich meinen Augen kaum. Ich wusste nicht, dass es so etwas noch gibt.

Ein paar Stammtischler spielten Karten, auf dem anderen Tisch saßen die Altbürgermeister, der Bürgermeister mit dem Skiclub war da, die Jungfeuerwehr traf sich und es wurde tarockiert."

Tatsächlich scheint die traditionelle Wirtshauskultur noch intakt zu sein und wird mit Leben gefüllt. Die Stube strahlt Wärme und Charme aus, Platz ist für alle. Die Küchenleistung fügt sich gekonnt ein, Pöstlberger greift dabei auf die Dienste der Frickhs zurück.

Es gibt einen Mittagstisch mit zwei Hauptspeisen zur Auswahl (10,50 Euro). Zusätzlich eine kleine Karte. Die Krensuppe ist herrlich gut ausbalanciert. Angenehm säuerlich, der Kren frischt auf und ist nicht unangenehm scharf. Der vegetarische Hauptgang, ein Gemüsestrudel, wird mit Linsen gefüllt.

Dazu eine feine Sauce, verfeinert mit Zitrone, Obers, Petersilie und Schnittlauch. Alternativ gibt es ein Türmchen Reisfleisch vom Kalb! Besonders weich, aromatisch, angenehm pikant.

Als Gradmesser für Wirtshausküche gelten Beuschel (8 Euro) und Gulasch (10,50 Euro). Herz und Lunge sind chirurgisch fein geschnitten und begeistern. Das Rinderwadl wurde mit reichlich Zwiebeln geschmort. Ideale Schärfe, gute Konsistenz und angenehm kümmeliger Geschmack.

Wer sich einen Kaiserschmarren (11,50 Euro) gönnen möchte, bitte nur zu. Der Zwetschkenröster war etwas zu kalt, dafür geriet der Schmarren besonders flaumig und weckt Vertrauen in eine positive Wirtshauszukunft.

OÖN-Wertung
Küchenleistung: fünf von sechs Sternen

Anmerkung: Auf Vorbestellung Sonderwünsche wie Kalbsstelzen möglich. Demnächst entsteht ein neuer Gastgarten.

INFOS ZUM LOKAL

Frickh Goldenes Schiff
Kategorie: Gasthaus
Marktplatz 2, 4861 Schörfling
07662 / 22 28
Ruhetage: Montag, Sonntag
Homepage: in Arbeit

 

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