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Aufgedeckt: Aus Stockholm und den USA heim nach Winklarn

Von Karin Haas, 16. August 2019, 00:04 Uhr
Aus Stockholm und den USA heim nach Winklarn
Edles Genussambiente

Im Bezirk Amstetten überrascht Koch Kastner mit mediterraner Gourmetküche

Neben dem Kirchturm in einer Landgemeinde wie vielen würde man eher ein Dorfwirtshaus mit Schnitzel und Schweinsbraten erwarten. Doch was sich in der Gemeinde Winklarn im Bezirk Amstetten mit Vierkanter-Habitus an die Straße kuschelt, entpuppt sich als Gourmetwirtshaus mit hohem Anspruch. Kein Wunder, dass auch Oberösterreicher gerne nach Niederösterreich ausgrasen, um sich von Küchenchef Christoph Kastner im gleichnamigen Restaurant verwöhnen zu lassen.

Der kam vor acht Jahren mit Gattin Christa, die den Service schaukelt, von Stockholm, den USA und Wien "nach Hause". Die beiden modelten das frühere Gasthaus Ebner zu einem Restaurant mit noblem Ambiente und Weinbar um.

Gekocht wird mit mediterranem Einschlag und französischen Anklängen im traditionellen Gourmetstil. Obendrein huldigt man einer opulent komponierten Menüküche, ergänzt durch eine kleine, feine À-la-carte-Auswahl, etwa Bouillabaisse mit Aioli (7,80 Euro) und Seezunge im Ganzen gegrillt mit Zitronen-Kapern-Butter, Kräutererdäpfel und Blattsalat (27,80 Euro).

Menüs gibt’s ab günstigen 32 Euro (drei Gänge) bis 49 Euro für das fünfgängige Spezialmenü.

Letzteres erfreute mit feincremiger Burrata auf Tomatenragout, Basilikumpesto und einem knusprigen Prosciutto-Chip, gefolgt von einer Gurkenkaltschale mit Feta im Speckmantel. Mehr als erwachsene Sardinen steuerten ihre Filets auf Erbsen-Paprika-Minz-Risotto für Gang Nummer drei bei. Das Thunfischsteak auf Dattel-Safran-Pistazien-Couscous war tatsächlich punktgenau "von der Flamme geküsst", wie in der Karte angeführt. Das Orangen-Basilikum-Parfait hätte sich eine intensivere Note verdient, was auch der Orangen-Grapefruit-Salat darunter nicht wettmachte. Die Gelbe Paprikasuppe mit Garnele des Counterpart-Menüs erwies sich als schmackhaft-brav gekocht; ebenso das Eierschwammerl-Rahmgulasch mit Serviettenknöderl als Zwischengang. Das Goldbrassenfilet hätte ein paar Sekunden weniger auf dem Grill vertragen, dafür hätte sich das mediterrane Gemüse ein paar Röstnoten mehr verdient. Die Chili-Tomatensalsa steuerte originellen Pep bei.

Gut passte die "Spezialweinbegleitung", die allerdings mit nicht sehr moderaten 5,80 Euro pro Glas zu Buche schlug.

Wein gibt es flaschenweise ebenso nicht ganz preiswert in großer Auswahl und auch in einem handschriftlich geführten Raritätenbuch.

Das macht mit einem zugedrückten Auge fünf Kochlöffel und ein Bravo für ambitionierte Gourmetküche auf dem Lande.

***** 

OÖN-Wertung 
Küchenleistung: fünf von sechs Kochlöffeln 

Kastner
Kategorie: Restaurant
Hauptstr. 12, 3300 Winklarn
Tel. 0660/734 68 80
Ruhetag: Montag (Achtung: bis inkl. 1. Sept. auch Di.); offen ab 2. Sept. Di.-Fr. mittags und ab 17 Uhr. Sa. ab 17 Uhr. Sonn- & Feiertag nur Mittag.

 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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observer (22.198 Kommentare)
am 16.08.2019 16:35

Ich lese gern die Gastrokritiken in den OÖN, besonders die von der Frau Haas. Die hat eine so blumige Ausdrucksweise. Was sie mir aber nicht erzählen kann, das ist, dass sie zwischen ein "paar Sekunden" mehr oder weniger Garzeit geschmacklich differenzieren kann - ausser bei solchen Dingen, wo der Koch mit einem Flammenwerfer die Oberfläche abflämmt, wiie bei einer Crème brûlée, da gestehe ich ihr das gerne zu. Was den Weinpreis von Euro 5,80 pro Glas betrifft, so hängt das davon ab, was das für Wein ist. Für stocknormale österreicherische Weine in besserer Schankqualität empfände ich das als reichlich übertrieben, für andere gehobene Qualitäten wäre es geradezu eine Okkasion. Man sollte also da dazuschreiben, um welchen Wein es sich gehandelt hat. Für SparfüchsInnen empfehle ich Mineralwasser, das ist gesund und verfälscht den Geschmack der Speisen nicht. Damit der Wirt kein langes Gesicht macht, kann man ja vorher einen Aperitif und/oder nacher etwas anderes Alkoholisches nehmen.

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amha (11.322 Kommentare)
am 16.08.2019 17:03

Sehr humorvoll - und vor allem trotz punktgenauer Analyse noch sehr freundlich geschrieben! Bravo!

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