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Ein junger Wirt und ein Gasthaus wie früher

Von Karin Haas   21.Dezember 2018

Reinhard Postl hätte sich ja auch anders entscheiden können. Er hat in Linz Wirtschaftswissenschaften studiert und hat zwei Jahre bei der Donautouristik gearbeitet. Wie gut, dass der 35-Jährige heim nach Selker in die Gemeinde Pregarten ging und somit zurück im Mühlviertel das elterliche Wirtshaus übernahm.

Das hat sicher auch seinen Papa Willi und die Mama Stephanie gefreut. Sie stehen in der Küche und werken tatkräftig mit. Sohn Reinhard hat den Service mit flotten Sprüchen im Griff.

"Heute sind wir voll. Du kannst zu mir heimkommen, wenn Du willst", scherzt der Wirt, der ein G’standener geworden ist und leider manchmal Gäste wegschicken muss. Denn in Zeiten des Wirtesterbens werden gute Gasthäuser rar. Deshalb: unbedingt reservieren.

Man speist gediegen, handfest, regional und auf weißen Tischtüchern in gemütlich-rustikalen Stuben.
Es gibt die traditionelle Gasthauspalette von Kalbsbraten bis Schnitzel.

Die Mühlviertler Bio-Weidegans mit Blaukraut, Serviettenknödel und Preiselbeeren (18,50 Euro), vom Langwiesner in Wörgersdorf kommt als zartes Haxl mit dichter Sauce daher, garniert wie früher mit gefächerten Orangenscheiben und ideal saftsaugendem Serviettenknödel. Die (Tiefkühl)-Kroketten dazu sind beliebt, aber nicht unbedingt die klassische Beilage.

Hier im Mühlviertel im Bezirk Freistadt unweit der Feld-Aist (vor dem Essen oder nachher ist Winter-Wandern angeraten) ist das Filet von der Bad Zeller Bio-Lachsforelle von Johann Haider ein Muss (14,50 Euro).

Zwei riesengroße (fast) grätenfreie Stücke, kross auf der Haut gebraten, lassen, sehr natur, dem Fischaroma genügend Raum.

Die Erdäpfel kommen frisch aus dem Dampfgarer. Ihnen hätte ein Flöckchen Butter gut getan, was auch für das gute und bissfeste Karottengemüse mit Grünspargelbeigabe gilt: Bitte ein bisserl abschmalzen.

Der Beilagensalat verdient ein uneingeschränktes Lob. Hier werden nicht, wie andernorts leider allzu oft üblich, Salatblätter aus dem Beutel geschüttelt. Vier Salate von Gurke über Kraut bis Bologneser und Erdäpfel, allesamt selbst gemacht und frisch, lassen schnittlauchbestreut und mit drei Kirschparadeiserhälften dekoriert, auch das Auge mitessen.

Die Haustorten sind allesamt gut, aber "aus", wenn wie bei uns gleich zwei Taufen hier gefeiert werden. Die Getränke kommen mit Pago und Kaiserbier sowie Gösser aus dem Brauunion-Reich.

Ein Bravo gibt´s für den hausgemachten Most aus eigener Landwirtschaft.
 

Ein Wirtshaus, wie es viel öfter sein sollte.

*****

OÖN-Wertung Küchenleistung
fünf von sechs Kochlöffeln
Dienstag bis Donnerstag gibt es auch Mittagsmenüs.

INFOS ZUM LOKAL

Gasthof Postl „Wirt in Selker“
Kategorie: Gasthaus
Selker 1, 4230 Pregarten
Tel. 07236/31542
Ruhetag: Montag

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24. April 2024