Marillen, Wein und Schnaps: Eine Erfolgsstory
Bernhard Ott und Hans Reisetbauer feiern ihr 20-Jahr-Fest
Für eine Cuvée werden die besten Weine miteinander verschnitten, um in Summe eine harmonischere und bessere Komposition zu produzieren. Die Freundschaft des Axberger Schnapsbrenners Hans Reisetbauer und des Wagramer Winzers Bernhard Ott ist zwar keine Cuvée, aber das Ergebnis der zwei Jahrzehnte andauernden Freundschaft ist mindestens so beeindruckend wie die nobelste Assemblage . Begonnen hat alles im Marillengarten der Familie Ott.
Magische Marillen
Hans Reisetbauer hatte bereits fünf erfolgreiche Jahre als Schnapsbrenner hinter sich, als er den elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb vor 25 Jahren übernahm und diesen in ein anderes Feld lenkte. Sein Vorhaben: einer der weltbesten Destillateure zu werden.
Dazu bedarf es eines kompromisslosen Qualitätsansatzes, der Hans Reisetbauer genauso innewohnt wie der Kern der Marille. Und des besten Obstes. 250 Obstbäume, Äpfel, Birnen oder Zwetschken, standen damals um das Axberger Gut. Für die Marillen wurde Reisetbauer ein Betrieb im Wagram empfohlen. Eines Tages stand der Schnapsbrenner im vier Hektar großen Marillengarten von Bernhard Ott, der sich erinnert: "Mein Vater ist zu mir gekommen und hat gesagt: ,Da steht ein Narrischer aus Oberösterreich. Der will all unsere Marillen kaufen, weil sie das Beste sind, was man haben kann. Die gesamten Ernten für die nächsten zehn Jahre.‘"
Aus dem einen Jahrzehnt wurden heuer zwei und eine tiefgehende Freundschaft, die dem unermüdlichen Qualitätsansatz beider Produzenten geschuldet ist. "Wir gehen mit der Qualität bis zur letzten Instanz. Jeder will von seinem Betrieb das Beste und nimmt auch die Kritik von dem anderen an. Nur so können wir uns weiterentwickeln", sagt Reisetbauer. Bernhard Ott pflichtet bei. "Wenn der Hans 99,8 Prozent erreicht, ist er unglücklich. Es könnten nämlich auch 100 Prozent sein."
Die Zusammenarbeit der beiden Akteure ist beispielhaft, einige Projekte werden bald wachgeküsst. "Aktuell machen wir nur fünf Prozent von dem, was wir im Kopf haben", sagt Ott. www.reisetbauer.at www.ott.at