"König der Weißweine" mit besonderem Charakter: Eine Reise zum Riesling
WIEN. Das Weingut Mayer am Pfarrplatz im 19. Wiener Gemeindebezirk ist eine Reise wert: 30 Prozent aller Wiener Riesling-Flächen werden vom dortigen Traditionsbetrieb bewirtschaftet.
Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten, ein Schweinsbraten brutzelt ungefähr die gleiche Zeit im Backrohr. 90 Minuten können aber viel spannender als ein Fußballspiel (jetzt ist sowieso Sommerpause) und köstlicher als ein Bratl gestaltet werden. Statt in die Flimmerkiste oder ins Backrohr zu starren, löst man lieber ein Zugticket. In einer guten Stunde erreicht man von Linz den pulsierenden Wiener Hauptbahnhof. Von dort ist man wiederum in einer halben Stunde an einem der schönsten Plätze von Wien, am Pfarrplatz im 19. Bezirk. Beim Mayer: Heuriger, Beethovenhaus und traditionsreiches Weingut.
Seit 1683 betrieb die Familie Mayer auf dem Nussberg Weinbau, 2006 erwarb der ehemalige Werber Hans Schmid das Weingut mit den 22 Hektar großen Weinflächen und baute es zu einem der führenden Betriebe Österreichs aus. Größe zeigt sich nicht nur in den Flächen, sondern in der Qualität und der Rebsortenzusammenstellung. Vor allem die Fokussierung auf Riesling, eines der hochwertigsten Gewächse, verdient Beachtung.
König der Weißweine
Während der Anteil in Österreich bei mageren vier Prozent liegt, nimmt der „König der Weißweine“ beim Weingut Mayer mit einem Viertel einen prominenten Platz ein. 30 Prozent aller Wiener Riesling-Flächen werden vom Traditionsbetrieb bewirtschaftet.
Zu verdanken ist das auch dem Geschäftsführer Gerhard Lobner. „Meine Leidenschaft hat in Krems begonnen“, erzählt der Winzersohn aus Mannersdorf an der March, dessen Eltern ein Weingut im Weinviertel betrieben haben. „Als ich 1994 meinen ersten Wein gemacht habe, wusste ich, es muss ein Riesling sein.“ Seit zwölf Jahren hat Lobner die Geschäftsführung des Weinguts Mayer am Pfarrplatz inne. Die Liebe zum Riesling ist ungebrochen groß. „Wir bringen Bilderbuchvoraussetzungen für den Riesling mit. Wir haben die Stadt, die unsere Rebberge wärmt, und den Wienerwald, der sie in der Nacht abkühlt. Und der kalkig-mineralische Boden verleiht den Weinen ihren besonderen Charakter.“
Der Wert der Lage
Die Diversität der Weine lässt sich sehen. Vier Wiener Lagen bescheren den Rieslingen ihre besondere Note: Die Einzellage Alsegg im 17. Bezirk, mit ihrem schottrigen Untergrund; der kalkhaltige Nussberg; die Lage Ried Preussen, die durch kalkhaltigen Sandstein geprägt ist und als „ÖTW Erste Lage“ klassifiziert wurde und das Filetstück des Weinguts Mayer: Weißer Marmor mit Muschelkalkböden und hohem Kalk- und Tonanteil. Am besten, man verkostet genüsslich alle Rieslinge. Das dauert aber länger als 90 Minuten
Auch mir ist der Riesling eine der liebsten Weissweinsorten. Allerdings trinke ich selten Wein und wenn, dann auch einen hochqalitativen. Mir sind die aus der Wachau die liebsten. Und so ein- bis zwei mal pro Jahr habe ich mir einen der absoluten Spitzenrieslinge aus der Smaragdriege vergönnt. Die dürfen auch durchaus was kosten. Einige darunter, ganz besonders einer davon, sind allerdings so teuer geworden, dass ich mir den nicht mehr kaufen werde. Nicht deswegen, weil ich mir das einmal pro Jahr nicht leisten könnte, aber aus prinzipiellen Gründen. Wenn ein Winzer innerhalb von ca. 3 Jahren den Weinpreis für seinen ohnehin schon recht teuren Spitzenriesling auf das fast doppelte hochlizitiert, dann ist bei mir der Ofen aus. Ob es ein Zufall ist, dass da der Junior inwischen den Betrieb übernommen hat, das weiss ich nicht. jedenfalls kaufe ich von dem gar keinen Wein mehr. Es gibt genug andere Winzer, die zwar auch ihren Preis haben, aber doch noch am Boden geblieben sind.
Beim Sauvignon blanc aus der Steiermark gibt es übrigens auch ein paar, die jedes Augenmass verloren haben und wo Sptzensauvignons aus Neuseeland dagegen richtig Billigheimer sind. Wenn jemand für einenSauvignon blanc der letzten Jahre 135 Euro pro Flasche verlangt, dann finde ich das direkt obszön.
Trinkens an Roten oder an Weissn ? Mir egal, bin farbenblind.
Bei einer Wein-Blindverkostung durfte ich, da ich den Veltliner erraten habe, ein Statement abgeben .
"Tja, der Abgang ist nachhältig, Terroir lösshaltig, Pfefferl ausreichend, ein Anflug
von Kirsche und Minze ..............bedingt lagerfähig"
Der Weininstruktor riess seine Gluptschaugerl auf, wusste momentan nicht, was er sagen sollte, offenbar meinte er in mir einen Weinexperten vor sich zu haben.
Ich ließ ihm den Glauben, wir tranken noch 2 weitere Flaschen der gleichen Rebe leer und wackelten dann heim ins Hotel.
Prost !
Schon traurig, dass man sich den Wein nicht mehr selber leisten kann, sondern dorthin gehen muss wo es ihn gratis gibt.
Und dann ein paar Sprüche aufsagen (dieses Bla-Bla kann jeder nachlesen und sich auch jeder aneignen, der dessen IQ für ein vierzeiliges Gedicht reicht), um "bewundert" zu werden und weitersaufen zu dürfen!
Auch für mich zählt der Riesling zu den Königen der Weißweine. In Deutschland mit dem Müller Thurgau, ebenso ein Riesling, ist aber mit unserem Riesling dennoch nicht zu vergleichen.
Schade ist nur, dass aus dem einstigen Neuburger Riesling ein Leberkäse geworden ist.
Mehrmals pro Woche Alkoholpropaganda in den OÖN. Ein Blick auf die Chronikseiten zeigt, dass gerade Hochsaison für schwer alkoholisierte Autounfallverursacher/innen ist.
Aber in der schönen Welt der "Weingenießer" hat das eine mit dem anderen natürlich nichts zu tun.
Bei Artikeln wie diesen tut die Gazette ja gerade so, als obs der "Falstaff" wäre.