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Heiße Lage im Vulkanland

11.Juni 2021

Es gleicht zwar keinem Erdbeben, was sich die Winzervereinigung Eruption in dem vergangenen Jahr ausgedacht hat, aber ein Seismometer würde diese Aktivität in der Szene als sehr stark wahrnehmen. Seit in der Steiermark das DAC-System mit Gebiets-, Orts- und Riedenweinen eingeführt wurde, überlegten neun Weinmacher aus dem Vulkanland, wie man die Lagen und das Handwerk in der Region noch besser differenzieren könnte. Die Antwort war naheliegend und die Idee einer Lagenweinklassifikation der Eruptionswinzer mit Erster Lage und Großer Lage war geboren.

Die Schmiede des Weins

"Entweder hebt man sich mit Markenweinen hervor, oder man schaut sich die besten Lagen genauer an und definiert diese", sagt der Oberösterreicher Hannes Hackl. Der Weinakademiker führte für die Winzer die Recherche durch und verfasste mit den neun Mitgliedern die Lagenweinklassifizierung samt Kriterienkatalog. Allerdings ist dieser Katalog kein Lippenbekenntnis, sondern streng und ziemlich eng gefasst. Die Lagen werden – das macht es in Mitteleuropa fast einzigartig – extern bewertet. Die Vergabe des Gütesiegels erfolgt durch LACON GmbH.

Transparente Kontrolle

"Wenn wir das machen, ergibt das nur Sinn, das extern zu prüfen, um seriös und transparent arbeiten zu können", sagt Hackl. Sensorisch müssen die Weine dem Standard von Steiermark-DAC-Qualitätsweinen entsprechen, die Winzer verpflichten sich zudem nachhaltig zertifiziert zu sein und verzichten dabei in den Weingärten auch auf Herbizide und Insektizide.

Bewertet wird nach dem 100-Punkte-System. Die Beschaffenheit der Riede wird mit 40 Prozent gewichtet, die Erfahrung des Winzers mit 60 Prozent. Somit fließen die geografische Lage, die Ausrichtung, die Steilheit oder das Alter der Rebstöcke genauso ins Schema mit ein, wie die Weingartenarbeit, die Marktbedeutung des Weinguts oder die Bekanntheit von Lagenweinen des jeweiligen Betriebs.

Winzer maximale

Die Weinmacher sammeln somit Punkte und dürfen ab 75 Gesamtpunkten ihren Wein als "Erste Lage" vermarkten, ab 90 Gesamtpunkten winkt das Prädikat "Große Lage". "Nur die hochwertigsten Rieden des Vulkanlandes werden mit ‚Großer Lage‘ ausgezeichnet. Hier reifen die ausdrucksstärksten Weine der Region mit dem größten Tiefgang und der besten Lagerfähigkeit", schreiben die Winzer. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass manche Winzer keine Ersten Lagen oder Großen Lagen besitzen. "Es war anfangs ein langer Diskussionsprozess, aber am Ende findet sich jeder Winzer darin", sagt Hackl, der zuversichtlich ist, dass das strenge System richtungsweisend für das Herkunftsmarketing von Lagenweinen in Österreich ist.

www.eruption.at

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