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Gegackere aus dem Hühnerstall

Von Philipp Braun, 08. August 2019, 00:04 Uhr

Hühnerbrüste sind so eine Sache. Männer tun viel, um keine zu haben. Aber wenn sie in Streifen geschnitten, beidseitig gegrillt und auf Salat mit Avocadostücken gebettet sind, dann ist man dem Genuss nicht abgeneigt.

Wobei Genuss so eine Sache ist, denn jeder Bissen kann Männer (und Frauen) gehörig in die Bredouille bringen: Hühnern und Puten wird ja wie Avocados allerhand Gesundes nachgesagt. Das weckt die Lust der Konsumenten und die Begierde einiger Gastronomen, das Geflügel inflationär zum Verzehr anzubieten.

Nur, bei aller Lust nach angeblich cholesterinarmem, fettfreiem und zartem Fleisch dachten nur die wenigsten an die armen Geschöpfe, deren Brüste jeden Schönheitschirurgen vor den Ethik-Rat bringen würde. Einigen Geflügelzüchtern hingegen gefiel die Vorstellung einer großen Brust, und so schufen sie zwei Kilogramm schwere Masthendln, die bis zum 50-fachen ihres Geburtsgewichts gemästet werden.

Schlimmer erwischte es die Putenkolosse, die innerhalb von zirka 20 Wochen eine 350-fache Gewichtssteigerung erreichen. Die Brustmuskulatur macht letztlich bis zu 40 Prozent des gesamten Körpergewichts aus, sodass sich manche Puten kaum mehr auf ihren Beinen halten können.

Der Vorteil der intensiven Mast liegt groteskerweise darin, dass der Leidensweg ein kurzer ist: Nach 28 Tagen ist die Völlerei für Hühner beendet, im Bio-Bereich dauert es zumindest zwei Monate länger. Preislich liegen die meist geschmacklosen, wabbeligen und aufgeblasenen Brüste unter zehn Euro pro Kilo. Unterstützt wurde das Dumping durch Massentierhaltung und den Siegeszug der Filets. 

Was stellt nun den Genießer wie den Umweltfreund einigermaßen zufrieden? Wer eine Hühnerbrust mag, kauft ein ganzes Bio-Hendl, löst es aus und verwendet die Karkassen für eine Suppe.

Die Kolumne schreiben abwechselnd Karin Haas und Philipp Braun, das Genussteam der OÖNachrichten.

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Autor
Philipp Braun
Kulinarik-Redakteur
Philipp Braun
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