Eine harte Nuss mit Talent für den Advent
Der herrliche Duft frisch gebackener Haselnuss-Kekse verbreitet gute Stimmung.
Als Brotaufstrich oder in Schokolade gehüllt, haben sie das ganze Jahr lang Saison – im Advent kommt noch ein Verwendungszweck dazu: Haselnüsse verwandeln sich gehackt oder gerieben in knusprige Busserl oder duftende "Hausfreunde" mit Rosinen, Aranzini und säuerlichen Berberitzen.
Hoher Fettanteil
Ernährungswissenschafterin Eva Fauma kennt die Vor- und Nachteile der Frucht des Haselstrauchs: "Sie enthält 60 Prozent Haselnussöl. Der hohe Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren soll eine lipidsenkende und antioxidative Wirkung zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben." Nachteil des hohen Fettanteils: 100 Gramm enthalten satte 600 Kalorien. Die Nüsse werden deshalb auch schneller als andere ranzig. Aus diesem Grund sollte man sie immer kühl und trocken aufbewahren.
"Geschälte oder geriebene Haselnüsse lassen sich gut für längere Zeit tiefkühlen", sagt Fauma. Nüsse in der Schale können einige Monate im Keller gelagert werden. Das Knacken erfordert aber viel Zeit und Aufwand. Proteine, Vitamin E, Niacin sowie die Mineralstoffe Magnesium, Phosphor, Kalium, Eisen, Calcium und Zink machen aus der Nuss ein heimisches Superfood. Doch Achtung: Wer gerne regionale Ware haben möchte, muss schon etwas suchen. Denn ein Großteil der Weltproduktion kommt aus der Türkei.
Fauma verwendet Haselnüsse auch gerne in ihren Kochkursen: "Grob gehackte Nüsse röste ich kurz ohne Fett an und gebe sie lauwarm über meine Wintersalate oder ich verwende die geriebenen Nüsse zum Eindicken von Suppen und Saucen." Auch ihr Haselnusslikör sei im Freundeskreis ein absolut ein Renner. Als Panier für Fisch, Fleisch und auch Gemüse, als Aufwertung des Brotmehls sowie als Knabberei kann das Lebensmittel einen wesentlichen Beitrag zur gesunden Ernährung leisten.
Ein Tee aus den Haselkätzchen wird in der Traditionellen Europäischen Medizin bei schwachem Kreislauf getrunken – und um das Immunsystem zu stärken. Er hilft auch bei Erkältungen und bei Müdigkeit im Frühjahr.
Allergiepotenzial
Die gemeine Hasel zählt botanisch zu den Birkengewächsen. Sie steht den frühblühenden Sträuchern wie Birke und Erle sehr nahe und es kann zu Kreuzreaktionen kommen. Bei manchen Allergikern kann die Nuss zu schwerwiegenden Symptomen wie Atemnot führen und muss deshalb vom Speiseplan der Betroffenen komplett gestrichen werden.
Haselstrauch
Die jungen Blätter der Hasel können als Salat oder gehackt im Kräutersalz verspeist werden. Sie eignen sich auch zum Füllen – wie Weinblätter – und haben ein herbes, sanft nussiges Aroma. Die jungen Blätter eignen sich außerdem zum Aufbrühen von Tee, idealerweise gleich mit den frischen Kätzchen dazu, die eine besonders feine Note abgeben. So lassen sie sich genauso gut in die Küche integrieren wie die Nüsschen im Herbst.
Die Gerten der Hasel lassen sich zu Flechtzäunen, Teppichklopfern und Korbbügeln verarbeiten. Ausgewachsene Äste eignen sich für Spazierstöcke, Armbrustbögen und notfalls für einen Zauberstab im Fasching. Dem Haselzweig wird die Fähigkeit nachgesagt, Energie fließen lassen zu können. Früher galt er als Zauberstab und Bestandteil von fliegenden Hexenbesen, daher vielleicht auch sein Name im Volksmund: Hexenstrauch.