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Dieser Bergkäse kommt aus Wien

Von Karin Haas, 24. Mai 2019, 17:56 Uhr
Dieser Bergkäse kommt aus Wien
Im mittelalterlichen Keller des "Kipferlhauses" in Wien lässt Anton Sutterlüty seinen Vorarlberger Käse reifen. Bild: Wine Bank

Wieso zwei Oberösterreicher beim Käsekeller von Anton Sutterlüty in der "WineBank" beim Stephansdom die Finger im Spiel haben.

Nein, mit der Rewe habe ich nichts zu tun", sagt Anton Sutterlüty und schüttelt zwölf Meter unterhalb des Straßenniveaus im ersten Bezirk von Wien den Kopf. Es sei ein anderer Zweig der Familie, der sich mit seinem Vorarlberger Lebensmittelunternehmen Sutterlüty zu 24,9 Prozent mit dem deutschen Supermarkt-Multi verbandelt habe.

Anton Sutterlüty (52) ist Käsemacher, Senner, Performance-Künster und Kunstpädagoge. Der Vorarlberger aus Egg im Bregenzer Wald, der in Wien Kunstgeschichte studierte, dabei seine Frau kennenlernte und seither Wahl-Wiener ist, hat 2015 dank zwei Oberösterreichern in Wien eine Heimat für seinen selbst produzierten Berg- und Alpkäse gefunden.

Top renoviertes Kipferlhaus

Wir stehen in seinem Käsekeller im Kipferlhaus in der Grünangergasse 8 unweit des Stephansdoms. Dass das ehemalige Bäckerhaus, dessen Wurzeln ins Mittelalter reichen, heute so top renoviert und chic dasteht, ist einem aus dem Innviertel stammenden Immobilien-Haudegen zu verdanken.

Karl Weilhartner ist im Rest Oberösterreichs als ehemaliger Linzer Arev/Aktivbau-Macher, spätestens seit er mit dem Käufer Douglas Fernando nicht optimal bedient war, weithin bekannt.

192 Weinlagerboxen

Längst ist Weilhartner "draußen" und die Arev-Wogen sind geglättet. Nun betreibt er mit seiner Immobilienschmiede eigene Projekte in Salzburg, Graz und Wien. Eines davon ist das Kipferlhau", das neben Wohnungen, Büros, Galerie und einem Spa auch eine "WineBank" beherbergt.

Dieses aus Deutschland stammende Franchisekonzept ist wie geschaffen für den mehrere hundert Quadratmeter großen historischen Gewölbekeller tief in der Erde. Die Hälfte der Fläche wird für die 192 individuellen Weinlagerfächer genutzt. Der Zugang erfolgt mit Club-Karte und wird auch von Unternehmen zum Netzwerken und für Geschäftsanbahnungen genutzt. Denn es gibt zum Wein nicht nur Besprechungsnischen, Logen genannt, sondern auch Schmankerl und damit Gemütlichkeit für Gespräche.

5000 Kilogramm Käse

Da kommt Anton Sutterlüty ins Spiel, der hier nicht nur seinen Reifekeller für 5000 Kilo Käse hat. Er stellt auch Käse für die Weinliebhaber in einer Vitrine zu Verfügung, aus der in Selbstbedienung abgeschnitten und nach bestem Wissen und Gewissen abgerechnet wird.

Spätestens hier taucht der zweite Oberösterreicher auf, der in der WineBank das Sagen hat. Es ist Gerhard Straßer jun., der Manager der WineBank. Sein Vater Gerhard Straßer ist Chef des Arbeitsmarkt Service in Oberösterreich.

"Mein Käse hat hier Zeit", sagt Anton Sutterlüty. Je mehr, desto lieber. Zwar darf sein Käse bereits im jugendlichen Alter von sechs Monaten verspeist werden, doch zwischen zwölf und 48 Monaten spannt sich die richtige Genießerwelt von Anton, der "Ke:s" macht, wie es trendy auf seiner Visitenkarte steht. Denn ein bisserl schräg ist der Anton schon. Ist er doch nicht nur Senner, sondern auch Performance-Künstler. Im Keller allerdings ist er ganz Käsemacher. Drei Mal pro Woche steigt er hinab, um seine Käselaibe bei 90 Prozent Luftfeuchtigkeit mit viel Kraft hin und her zu wuchten und mit Salzwasser zu bürsten. An den Wochenenden verkauft er am Kutschker- und Karmelitermarkt in Wien.

Anton Sutterlüty ist ein echter Senner und keine marketingverbrämte Mogelpackung. Seit seinem zehnten Lebensjahr ist er im Sommer fast durchgehend im Bregenzer Wald auf der Alm. Zuerst auf der seiner Eltern, der Alpe Andles Brongen, dann auf Isewart und seit 2001 in der Unteren Falz. Dort ist er Lohnsenner. Er verarbeitet die Milch von 95 Kühen der Gemeinde Satteins. Der Wahl-Wiener arbeitet mit sogenannten Gebsen. Das sind Holzbottiche für die Käseproduktion. Dass man diese zur Reinigung mit heißer Molke statt heißem Wasser auswaschen muss, weiß Sutterlüty natürlich. "Ich mache sogar das Lab aus getrockneten Kälbermägen selbst", sagt der Alm-Öhi aus Leidenschaft.

2001 Millionenshow-Gewinner

Bald ist "der Anton" wieder auf der Alm. Drei Wochen wird es in Wien auch Weichkäse geben. Dann ist der Hartkäse dran. Kommt er von der Alm, darf er sich Almkäse nennen. Wird der Käse im Winter in der Sennerei im Dorf gemacht, heißt er Bergkäse. Allen ist gemein, dass sie aus Rohmilch produziert werden.

Seit vielen Jahren verkauft Anton Sutterlüty Käse in Wien. Nicht von Nachteil, auch für seine Bekanntheit, war, dass er 2001 die Millionenshow und viel Geld gewann.

Und die Vorarlberger Supermarktkette Sutterlüty, mit der der Anton nichts zu tun hat, wurde vom Bruder seines Vaters gegründet und die ist ausschließlich Sache dieses Familienzweiges.

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Autorin
Karin Haas
Kolumnistin
Karin Haas
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1  Kommentar
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hanspeter57 (51 Kommentare)
am 05.06.2019 21:35

Ich mag Käse, und normalerweise esse ich täglich Käse mit Schinken und Brot. Ich kaufte vor kurzem einige Käse von hier, und sie waren fantastisch, sie waren sehr cremig. https://www.prospektmaschine.at/penny-markt/aktuelles-flugblatt-von-mittwoch-29-05-2019/

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