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Der Holler ist reif!

Von Valerie Hader, 27. August 2020, 00:04 Uhr
Der Holler ist reif!
Bild: colourbox.de

Warum die dunkelblauen Beeren so g’sund sind – und was man alles aus ihnen machen kann, weiß Bäuerin Magdalena Mehringer.

Wer mit offenen Augen durch die Natur geht, der sieht sie jetzt überall im Land – die dunkel-glänzenden Holunderbeeren. "Und daraus macht man am besten Hollerröster, das ist der Klassiker", sagt Bäuerin Magdalena Mehringer aus Gallneukirchen. "Bei uns daheim – wir waren elf Kinder – gab es den ganz oft", erzählt die 51-Jährige, die auch bei der Landwirtschaftskammer Kurse gibt. "Meine Mama hat immer Birnen, Zwetschken und Äpfel dazugegeben, weil der Röster dann nicht so herb schmeckt und die Früchte außerdem auch zur selben Zeit reif sind. Das hat herrlich geschmeckt."

Magdalena Mehringer Bild: (Privat)

Auch heute, in ihrer eigenen Familie, kommt der Hollerröster häufig auf den Tisch. "Er passt einfach perfekt zu süßen Sachen wie Topfenknödeln, Vanilleeis oder Kuchen. Man kann die Beeren auch in Palatschinkenteig mixen, das schaut dann lustig aus."

Vorsicht, nicht roh essen!

Aber Achtung: Holler darf nicht roh gegessen werden, der Genuss von rohen Beeren kann zu Durchfall führen. "Unbedingt kochen", sagt Magdalena Mehringer. "Dann ist Holler eine echte Bereicherung in der Küche."

Und gesund ist er außerdem: Ernährungsexperten schätzen den hohen Gehalt an Vitamin C und die in den Beeren enthaltenen Anthocyane. Diese sekundären Pflanzenstoffe sind nicht nur für die schwarzblaue Farbe verantwortlich, sondern schützen die Körperzellen vor freien Radikalen.

"Außerdem heißt es doch, wir sollen so bunt wie möglich essen. Und dieses dunkle Lila wie bei Roten Rüben oder in Heidelbeeren gibt es nicht so oft. Da kommt der Holler gerade recht."

Traditionell werden die Früchte zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. "Unsere Mama hat uns im Winter immer Hollersaft gegeben, wenn wir uns nicht ganz fit gefühlt haben", sagt Mehringer. "Dazu hat sie einfach Beeren mit Wasser und Zucker aufgekocht."

Und noch etwas ist der Seminarbäuerin aus ihrer Kindheit in Erinnerung geblieben: der Hollerlikör. "Den hat es bei uns zu Hause nur dann gegeben, wenn Besuch da war", erinnert sich die Mühlviertlerin. Auch der sei ganz einfach gemacht: "Dazu drei Viertelliter Hollersaft mit einem Viertelkilo Zucker und einem Liter Korn oder gern auch Zwetschkenschnaps ansetzen – fertig! Der ist wunderbar süß!"

Neben Küche und Gesundheit hat die Hollerstaude selbst auch noch eine "Funktion": Altem Volksglauben zufolge soll der Strauch böse Geister abwehren und vor Unwetter schützen.

Rezept für Hollerröster

Reife Hollerbeeren mit ein wenig Wasser aufdünsten, nach Wunsch klein geschnittene Birnen, Zwetschken, Äpfel und Zucker nach Geschmack dazugeben und kurz aufkochen. "Bei den Gewürzen kann man nehmen, was man mag", sagt Magdalena Mehringer. "Von Zitronensaft über Zimt, Vanille oder sogar ein bisserl Rum."

 

Zwetschken-Ernte

Nicht nur der Holler, auch die Zwetschken sind reif. "2020 war ein durchschnittliches Zwetschkenjahr", sagt Heimo Strebl, Obstbaureferent der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. "Der Ertrag ist von Region zu Region verschieden, je nachdem wie stark der Frost war." Darüber hinaus gebe es bei den Zwetschken viele verschiedene Sorten, "frühere und auch spätere, die erst im September zeitig werden".

Gut und g’sund: Gut seien sie auf jeden Fall alle – und gesund sowieso: Die Früchte enthalten Vitamine, Eisen und Magnesium, sind reich an Ballaststoffen und bringen die Verdauung auf Trab.
Zwetschken sind hervorragend zum Backen geeignet, denn sie verlieren auch bei hohen Temperaturen nicht die Form. Auch empfehlenswert: die Früchte zu Marmelade oder Mus verarbeiten.

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Autorin
Valerie Hader
Valerie Hader
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1  Kommentar
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despina15 (10.072 Kommentare)
am 27.08.2020 19:24

Lies mir den ersten Röster
schon schmecke!
nur eines, man findet fast
keine Hollerstauden mehr!

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