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Das "weiße Cola", das aus St. Thomas am Blasenstein kommt

Von Karin Haas   29.September 2017

Sonnenhang 4 heißt die Adresse von Peter "Peda" Leitner in St. Thomas am Blasenstein im Mühlviertel. Sonnig sind auch die Aussichten des dort ansässigen Unternehmens, das einem besonderen Saft verschrieben ist. Eigentlich ist es ein Aufspritz-Sirup und er heißt "Pedacola". Das Besondere ist, dass er ein wenig wie Cola schmeckt, ohne Colanuss zu enthalten. Deswegen ist es auch koffeinfrei.

Entdeckt im Gartenmarkt

Für den Cola-ähnlichen Geschmack ist die Eberraute zuständig, ein Küchenkraut, das mit Wermut und Beifuss verwandt ist. Peter Leitner hat das fast vergessene "Colakraut" vor Jahren in einem Gartenmarkt entdeckt. Er war damals Koch im "Spirali" am Graben in Linz und hat mit Kräutern experimentiert, um schräge Limonaden zu kreieren.

Die Eberraute war der Volltreffer. Jahre wurde getüftelt und 19 weitere Zutaten hinzugefügt. Das Rezept ist "streng geheim". Der "Peda" sagt nur, dass Bio-Rübenzucker drinnen ist, Vanille, Minze, Zitronen- und Limettensaft. "Andere würden Zuckerrohr nehmen, das ist viel billiger", sagt der 33-Jährige. Das ist auch der Grund, wieso Leitner Kaufangebote bisher ausgeschlagen hat. "Konzerne würden die Rezeptur verändern, um zu sparen", sagt er. Klar ist auch, das Pedacola ohne Farbstoffe und Konservierungsmittel auskommt. Den Limettensaft presst Leitner frisch. Die Vanille ist echt. Deshalb sind auch schwarze Pünktchen im Saft.

Seine Eberraute bauen mittlerweile sechs Bauern an. Die Produktion und Abfüllung von Pedacola erledigt Leitner selbst. Selbst gemacht sind auch die Etiketten mit den handschriftlichen Haltbarkeitsdatum.

800 bis 1500 Liter Pedacola-Sirup stellt Leitner jeden Monat her. Haubenkoch Christian Petz hat es in seinem Wiener Lokal Gußhaus auf der Karte, der Wirt am Graben in Linz und das Hotel Guglwaldhof. Zu kaufen ist es in den Uni-Märkten und bei vielen kleinen Greißlern.

Geschützt hat Peter Leitner nur die Wort-Bildmarke und nicht das Rezept. "Ich bin gegen Monopole auf Lebensmittel", sagt "der Peda" aus St. Thomas und schwimmt auch hier gegen den Strom.

Die „Cola“-Story

 

Im Lokal Spirali am Graben in Linz (heute ein Asiate) experimentierte Koch Peter Leitner mit Limonaden aus heimischen Kräutern. Nach vielen Anläufen wurde 2013 „Pedacola“ daraus. 2014 starteten Produktion und Verkauf in größerem Stil.

800 bis 1500 Liter des Aufspritzgetränkes werden zu Spitzenzeiten monatlich in
St. Thomas am Blasenstein im Mühlviertel produziert. Leitner kann sich bereits angestellte Mitarbeiter leisten und von „Pedacola“ leben.

Der gelernte Koch war bei Do & Co im Formel-1-Catering, am Arlberg auf Saison, arbeitete in Irland, betrieb auf Guatemala ein Hotel und arbeitete bei Lisl Wagner-Bacher im Haubenlokal in Mautern.

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