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Bei dieser Mühlviertler Kunst-Werkstatt stellen sich Haubenköche an

Von Karin Haas   29.Juli 2017

Ein "ganz normales" Einfamilienhaus; ein unscheinbarer Eingang. Drinnen regiert Porzellan. Und was für eines. Christine Mittermayr ist gelernte Keramikerin. Sie gibt sich nicht mit Ton zufrieden. Herz und Hände hat die 46-Jährige dem eigenwilligen und schwerer zu verarbeitenden Porzellan verschrieben.

2012 fing alles mit 200 Kilo des "weißen Goldes" an, das sie und ihr Mann von einem Frankreich-Urlaub mitbrachten. Sie arbeitet mit Material aus der Porzellan-Metropole Limoges. Seither dreht sich alles auf der Töpferscheibe und im Haus um Porzellan.

Aus der Praxis wird Werkstatt

2013 hat Christine Mittermayr, die auch Ergotherapeutin ist, kurzerhand ihre Praxis in eine Werkstatt umgewandelt und die "textpoterie" gegründet. "Mein Mann war der Business Angel. Er hat mir über das Start-Jahr geholfen", sagt sie über Dominik Mittermayr, der einer der beiden Chefs des Kälte- und Wärmetechnik-Unternehmens M-Tec in Arnreit ist.

Textpoterie heißt die Werkstatt. Text steht für Texte, die sie in Flohmarkt-Porzellan brennt, etwa "Yes, I can". Text steht aber auch für Textil. Denn Mittermayr hat eine spezielle Technik entwickelt, mit der sie textile Muster reliefartig auf Porzellan überträgt. Teller weisen etwa Muster auf, wie sie sonst nur auf Jacquard-Vorhängen zu finden sind. Oder es erfreut eine Leinenstruktur, die zuerst nur haptisch "erfühlt", und erst auf den zweiten Blick gesehen wird. "Mir gefällt die Verbindung zur Regionalität", sagt die gebürtige Haslacherin. Sie bringt auch Kreuzstich-Muster auf und vergoldet sie. Das gefällt auch den Köchen des verwöhnten Hauben-Klientels, die auf der Suche nach speziellen Einzelstücken sind, auf denen sie ihre Kreationen servieren.

Handgefertigte Einzelstücke

Für Michael Simon Reis vom Sterne-Lokal Johanns in Waldkirchen in Bayern hat Mittermayr eine Serie aus schwarzem Porzellan gefertigt. Auch im Zwei-Sterne-Hotel Auener Hof im Sarntal in Südtirol isst man auf Mittermayr-Porzellan. Im Mühltalhof in Neufelden wird hie und da mit Porzellan aus der Textpoterie gedeckt. Wer sich "Mittermayr" für zu Hause leisten möchte, fängt mit einer Teeschale um 38 Euro an. Gustiert werden kann beim Kunsthandwerkmarkt in Aschach am 19. und 20. August und in Wien beim Porzellanmarkt im Schloss Augarten von 22. bis 24. September. Den Plausch gibt´s gratis dazu.

 

Textpoterie

Christine Mittermayr, gelernte Keramikerin, hat sich 2013 mit einer Porzellan-Manufaktur und einer ganz speziellen Technik, die sie selbst entwickelte, in Arnreit im Mühlviertel selbstständig gemacht. Sie modelliert Textilmuster als Relief auf Porzellan. Auch Goldakzente und Beschriftungen sind möglich. Das goutiert ganz besonders die Hauben-Gastronomie, die auf der Suche nach speziellen Einzelstücken ist.
www.textpoterie.at

 

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17. April 2024