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Wille stand für das Werk: Gedenkfeiern ohne Gäste

Von Hannes Fehringer, 13. Mai 2020, 00:04 Uhr
Wille stand für das Werk: Gedenkfeiern ohne Gäste
Gedenken an beim „Todesmarsch“ ermordete Juden in der Dipoldsau Bild: Markus Sandner

AMSTETTEN, STEYR, WEYER. Coronaerreger schränkte Versammlungsfreiheit ein, vor 75 Jahren hieß das Virus Nationalsozialismus.

Die Krankheit war hochansteckend, wütete wie ein Flächenbrand, forderte Millionen Tote, und nur mit großer Gewalt konnte sie niedergeschlagen werden. Karl Ramsmaier, Vorsitzender des Steyrer Mauthausenkomitees, wird dieser Tage zum Ende des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren nicht der einzige Redner gewesen sein, der zwischen der aktuellen Corona-Pandemie und den Gräueln der NS-Diktatur eine gedankliche Brücke spannte. "Es gibt auch noch andere Viren, die unserer Gesellschaft gefährlich werden können, jene des Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus und jenes Virus des Rechtsextremismus", sagte er bei einer Kundgebung im Steyrer Stadtteil Münichholz, in dem die Nazis ein KZ-Nebenlager von Mauthausen errichteten und dort bis zu 3000 Menschen peinigten.

Die diesjährige Befreiungsfeier musste wegen des Versammlungsverbotes abgesagt und ins Internet verlegt werden. Im Mittelpunkt des Gedenkens stand heuer der polnische Priester Edward Lubowiecki, der Sekretär des Erzbischofs von Krakau war. Lubowiecki wurde 1942 inhaftiert, Mitte 1943 in das KZ Mauthausen deportiert und nach Steyr überstellt. Er musste beim Stollenbau hinter dem Krankenhaus arbeiten und überlebte nur, weil ihm Krankenschwestern gelegentlich Essen zusteckten. Bei einer gemeinsamen Gedenkfeier im kleinen Kreis legte Ramsmaier am Friedhof beim Italiener-Denkmal einen Kranz nieder. Wegen der Coronakrise konnte heuer nicht wie vorgesehen eine Gästegruppe mit fünf Autobussen anreisen, weshalb das Mauthausenkomitee nur Bilder von der Gedenkfeier an die Freunde in Italien senden konnte.

Unter dem Generalthema der Gedenkfeiern "Menschlichkeit ohne Grenzen" stand auch eine Kranzniederlegung durch Vertreter der Marktgemeinde, der Pfarre, des Mauthausenkomitees und des Kulturvereins Frikulum bei der Gedenkstätte Dipoldsau in Weyer, wo Juden unter den grausamen Bedingungen eines Todesmarsches ermordet wurden.

An einem Bildstock in Eisenreichdornach gedachte die Amstettner Herz-Jesu-Pfarre der NS-Opfer. In dem Wald am Stadtrand kamen 34 KZ-Häftlinge ums Leben, denen bei einem Bombenangriff der Weg in den Luftschutzkeller verwehrt worden war.

Edward Lubowiecki
KZ-Häftling Edward Lubowiecki Bild: MKS
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Autor
Hannes Fehringer
Lokalredakteur Steyr
Hannes Fehringer

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