"Schweigen und nach vorne schauen"
Ein Gespräch über die Gefangenschaft in der Sowjetunion.
Die Grazer Historikerin Barbara Stelzl-Marx leitet das Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung und ist Wissenschafterin des Jahres 2019 und Professorin für Zeitgeschichte an der Uni Graz.
OÖNachrichten: Beim Wort "Kriegsgefangenschaft" denken viele gleich an Sibirien. Warum ist das im kollektiven Gedächtnis so verankert?
Barbara Stelzl-Marx: Zum einen, weil die Haft in der Sowjetunion so lange gedauert hat – die letzten Gefangenen kamen 1956 zurück. Allerdings waren