Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Landung in der Normandie: Der Tag, an dem sich die freie Welt vereinte

Von OÖN, 06. Juni 2019, 00:04 Uhr
Bild 1 von 30
Bildergalerie 75. Jahrestag der Alliierten-Landung in der Normandie - die Vorfeiern
Bild: JOEL SAGET (AFP)

PORTSMOUTH. Staats- und Regierungschefs erinnerten im britischen Portsmouth an den D-Day vor 75 Jahren

6939 Schiffe und Landungsboote, 10.440 Flugzeuge und mehr als 150.000 Soldaten der westlichen Alliierten. Das war die größte Armada der Geschichte, die sich vor 75 Jahren mit der Landung in der Normandie aufmachte, Europa von der Unterdrückung durch die Nazis zu befreien.

Mit einem Festakt gedachten gestern im südenglischen Portsmouth Dutzende Staats- und Regierungschefs mit Queen Elizabeth II. an der Spitze dieses denkwürdigen Ereignisses. Auf der Bühne saß die 93-Jährige zwischen Prinz Charles und US-Präsident Donald Trump. Bei der D-Day-Feier mit dabei waren unter anderem Kanadas Premier Justin Trudeau, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und die britische Noch-Regierungschefin Theresa May. Ebenfalls anwesend: Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Anders als die meisten Teilnehmer hat die Queen eigene Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg. Während dieser Zeit machte Elizabeth eine Ausbildung zur Lastwagenfahrerin und -mechanikerin in der Armee. Schon damals strotzte sie vor Pflichtbewusstsein. Einen kurzen Moment der Ausgelassenheit erlaubte sie sich, als Deutschland kapitulierte: Die Menschen tanzten auf den Straßen Londons, Elizabeth mischte sich unerkannt unter die Feiernden. "Wir wurden von einer Welle der Freude und Erleichterung getragen", erinnerte sie sich einmal.

Die Queen bedankte sich ausdrücklich bei den Veteranen. Ihr Vater, König George VI., habe damals einen neuen Geist und eine unbezwingbare Entschlossenheit gefordert. "Genau das haben viele mutige Männer in die Schlacht mitgebracht, da das Schicksal der Welt von ihrem Erfolg abhing." Viele junge Leute seien aber nie von dort zurückgekehrt.

Widerstandsfähige Generation

Auch auf ihr Alter spielte die 93-Jährige an: "Als ich an der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag des D-Days teilnahm, dachten einige, es könnte das letzte derartige Ereignis sein. Aber die Kriegsgeneration, meine Generation, ist widerstandsfähig – und ich freue mich, heute mit Ihnen in Portsmouth zusammen zu sein."

Die Queen stand zuvor mehrmals mit den anderen Gästen auf, als Veteranen die Bühne betraten. Die meisten Gäste waren dunkel gekleidet. Die Königin stach jedoch mit einem pinkfarbenen Mantel und Hut heraus; sie liebt auffallende Farben. Premierministerin Theresa May setzte ebenfalls einen farblichen Akzent mit einer mintfarbenen Jacke.

Auch mehrere Staatsgäste meldeten sich zu Wort. US-Präsident Donald Trump trug Auszüge eines Gebets vor, das der damalige amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt während seiner Radioansprache sprach, als er die Nation über den Militäreinsatz in der Normandie informierte.

"Keine Angst vor dem Tod"

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron las den letzten Brief des französischen Widerstandskämpfers Henri Fertet an dessen Eltern vor. "Die Soldaten kommen, um mich abzuholen. Ich muss mich beeilen", hieß es in dem Brief. "Ich habe keine Angst vor dem Tod, mein Gewissen ist völlig rein", schrieb er nach 87 Tagen Haft und Folter an seine Eltern. Fertet wurde 1943 im Alter von 16 Jahren hingerichtet.

Vor genau 75 Jahren brach in Portsmouth die alliierte Armada über den Ärmelkanal nach Nordfrankreich auf. Zehntausende Soldaten landeten am 6. Juni 1944 in der von Deutschland besetzten Normandie. Die größte Landungsoperation der Militärgeschichte ("Operation Overlord") hatte entscheidende Bedeutung für die Niederlage Nazi-Deutschlands im Zweiten Weltkrieg. Der sogenannte D-Day markiert den Auftakt der Befreiung Europas von Westen her und den Beginn des Siegeszugs einer demokratischen Bewegung in aller Welt. Er steht aber auch für ein unmenschliches Blutvergießen, Zehntausende Tote und Verwundete.

In der Normandie ist heute, am eigentlichen Jahrestag des D-Days, eine weitere große Gedenkveranstaltung geplant.

Download zum Artikel

Zeitleiste

  • 5. Juni - 04.30 Uhr: US-General Dwight D. Eisenhower gibt mit seinem berühmten „Ok, let’s go“ grünes Licht für den Beginn der Operation.
  • 5. Juni - 22.15 Uhr: In Großbritannien starten die ersten Flugzeuge mit britischen und US-Fallschirmjägern.
  • 6. Juni - 00.05 Uhr: Die ersten Aufklärer springen über der Region ab. Zudem beginnen alliierte Flugzeuge mit der massiven Bombardierung deutscher Stellungen.
  • 6. Juni - 05.00 Uhr: Die gigantische Flotte der Alliierten kommt vor den Stränden der Normandie an. Weniger als eine halbe Stunde später beginnen die Kriegsschiffe mit dem Beschuss deutscher Stellungen.
  • 6. Juni - Mitternacht: Am Ende des D-Day sind 156.000 alliierte Soldaten in der Normandie gelandet. Mehr als 11.000 tote, verwundete oder vermisste Soldaten sind bei den Alliierten zu beklagen.
mehr aus Geschichte

Kaiser Karl – der Erste und Letzte

Otto – Habsburger, Österreicher, Europäer

Das Nachleben der Habsburger

Elisabeth, die schöne Kaiserin

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
denkabisserl (3.205 Kommentare)
am 06.06.2019 10:19

Ein aufrichtiges DANKE an die alliierten Streitkräfte, es war der erste grosse Schritt, uns von diesem Horror durch die Nazis zu befreien!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen