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Mythos McDonald’s ist 60

Von Ulrike Rubasch   13.April 2015

  • Fastfood: Burger, Pommes, Coke und Selbstbedienung waren das Erfolgsrezept der US-Fastfood-Kette. Jetzt verblasst dieser Mythos, die weltgrößte Burgerkette steckt tief in der Krise.

McDonald’s ist 60

Am 15. April 1955 eröffnete der Milchshake-Vertreter Ray Kroc in Des Plaines, einer Vorstadt von Chicago, die erste Filiale der McDonald’s Corporation. Zuvor hatte der Schulabbrecher den Brüdern Richard und Maurice McDonald die Markenrechte am damals revolutionären Fastfood-Konzept abgekauft. So legte er die Basis für das McDonald’s Imperium, das 60 Jahre später weltweit daraus entstanden ist: Mehr als 36.000 Schnellrestaurants in 119 Ländern mit 25 Milliarden Euro Jahresumsatz.

2014 war eine Zäsur in der Unternehmensgeschichte: Erstmals seit mehr als zehn Jahren schrumpfte der Umsatz. Besonders im Heimmarkt USA steht der Marktführer unter großem Wettbewerbsdruck: McDonald’s laufen die Kunden davon. Sie wollen gehobeneres "Fast Food Dining" und holen sich ihr schnelles Essen häufig bei anderen Ketten, die gerne auch mal biologische Gerichte zubereiten.

Mythos McDonald’s ist 60
Ray Kroc hat McDonald's groß gemacht und die Esskultur verändert.

 

Nicht umsonst warf Konzernchef Don Thompson nach nicht einmal drei Jahren das Handtuch: Im März übernahm Steve Easterbrook. Er muss das alte Konzept dringend den veränderten Vorlieben der Verbraucher anpassen.

Da fallen mitunter Prinzipien wie die Selbstbedienung. In Deutschland werden Kunden bereits teilweise von Kellnern direkt an ihren Tischen bedient.

Am 27. Juli 1977 startete McDonald’s in Österreich – am Schwarzenbergplatz in Wien. Anfangs gab es Differenzen mit den Behörden, weil die US-"Laberl" fetter waren als erlaubt. In den OÖNachrichten dieser Tage findet sich übrigens nicht einmal eine Randbemerkung darüber – das war offenbar schlicht und einfach kein Thema.

Erst im Laufe der 1980er- und 1990er-Jahre schwang sich die US-Fastfood-Kette auch in unserem Land zum Symbol für amerikanischen Life-Style auf und wurde entweder geliebt oder gehasst. Bald geriet die Verpackungs-Wegwerf-Mentalität ins Kreuzfeuer, dann wieder die schlechten Arbeitsbedingungen, die sogar im Allgemein-Wortschatz Niederschlag gefunden haben: "McJob", was so viel bedeutet wie schlecht bezahlte Schwerarbeit.

Mythos McDonald’s ist 60
Die erste Filiale in Des Plaines, Illinois, 1955

 

Aktuelles

McDonald’s-Manager: „In Oberösterreich läuft es ausgezeichnet“

Aktuelles von McDonalds im OÖN-Artikel vom 30. Jänner 2015: Burgerkette kämpft international mit Rückgängen, McDonald’s-Chef Don Thompson muss abtreten.

Oak Brook/Ried. Die Fast-Food-Kette McDonald’s blickt international auf ein schwaches Jahr zurück. Der Umsatz ging um zwei Prozent auf 27,4 Milliarden US-Dollar zurück, der Gewinn um 15 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar. Gestern, Donnerstag, wurde bekannt, dass McDonald’s-Chef Don Thompson abtreten wird – an seine Stelle rückt der bisherige Markenvorstand Steve Easterbrook.

Vor allem in Russland, China und dem Mittleren Osten kämpft McDonald’s mit Absatzproblemen, aber auch in Deutschland und Frankreich lief es nicht rund.

Zahlen für das Österreich-Geschäft würden erst Ende Februar bekanntgegeben, sagte McDonald’s-Österreich-Sprecherin Ursula Riegler auf Anfrage der OÖNachrichten.

In Oberösterreich scheint der Burgerhunger im Moment aber noch ungebrochen zu sein. „In unseren Restaurants läuft es ausgezeichnet, ich kann mich überhaupt nicht beschweren“, sagt Gerhard Fuchs. Dem ehemaligen Zwei-Hauben-Koch gehören die Franchisefilialen in Ried im Innkreis, Braunau, Vorchdorf und Haag am Hausruck. Die internationalen Entwicklungen hätten auf sein Tagesgeschäft keine Auswirkungen: „Ich nehme das zur Kenntnis, aber das ist eine andere Ebene. Ich bin einfach ein Wirt wie jeder andere – in Oberösterreich eben einer der größten.“

In Österreich, auf der McDonald’s-Landkarte nur ein kleiner Fleck, habe man „eine gute Strategie“, sagt Fuchs, der für McDonald’s-Österreich auch die Produktentwicklung leitet. Derzeit feiere man mit dem neuen Burger „Grand Royal“ schöne Erfolge.

Dass gerade in Oberösterreich zuletzt einige Burger-Restaurants aufgesperrt haben, macht Fuchs keine Kopfzerbrechen: „Mitbewerber machen den Markt erst interessant. Über den Erfolg entscheidet dann der Kunde.“ Es gebe auch viele italienische Restaurants, auch Franchise-Betriebe, die nebeneinander existieren. Daher erwarte er für McDonald’s keine Probleme.

Wichtig sei es nur, sich stetig weiterzuentwickeln. So sei in den vergangenen Jahren die Zusammenarbeit mit regionalen Zulieferern intensiviert worden. Qualitativ brauche man sich auch vor herkömmlichen Restaurants nicht zu verstecken. „Früher habe ich Rindersteaks gekocht, heute sind die Teile faschiert und die Mengen größer. Die Fleischqualität ist aber dieselbe“, sagt Fuchs. 

 

Das Jahr 1955

Das Jahr 1955

Nich nur die US-Fastfoodkette McDonald's wurde 1955 gegründet. Wir haben für Sie in unserem Zeitungsarchiv recherchiert, was noch in diesem Jahr geschah.

  • 7. Jänner: An der New Yorker Metropolitan Opera tritt mit der Sängerin Marian Anderson die erste Schwarze auf.
  • 30. Jänner: Die Österreicherin Hanna Eigl (15) erringt den Titel bei der Eiskunstlauf-Europameisterschaft in Budapest.
  • 5. April: Winston Churchill tritt aus gesundheitlichen Gründen als Premierminister von Großbritannien zurück.
  • 18. April: Albert Einstein stirbt im Alter von 76 Jahren.
  • 14. Mai: Gründung des Warschauer Pakts.
  • 15. Mai: Unterzeichnung des Staatsvertrages: Österreich ist frei.
  • 4. Juni: Die Außenminister der Montanunion beschließen die Bildung eines Gemeinsamen Marktes.
  • 1. August: Der einmillionste VW Käfer, der in Wolfsburg vom Band rollte, symbolisierte endgültig die Wirtschaftswunderjahre.
  • 12. September: Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer erreicht die Freilassung der letzten russischen Kriegsgefangenen.
  • 19. September: Der letzte fremde Soldat verlässt um 20 Uhr Österreich.
  • 1. Dezember: Rosa Parks wird in den USA verhaftet, weil sich die Afro-Amerikanerin weigert, ihren Sitzplatz im Bus für einen männlichen weißen Fahrgast zu räumen.
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