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Ein Betriebssystem für alle

Von Leander Bruckbög   04.April 2015

  • 40 Jahre Microsoft: Zwei Freunde veränderten mit ihrer Vision vom PC die Welt. Wegen des Smartphone-Booms ging es mit dem Unternehmen bergab, heute sieht die Lage unter neuer Führung wieder besser aus

40 Jahre Microsoft

Im Jänner 1975 las Paul Allen einen Artikel über den Altair 8800, einen der ersten Computer für den persönlichen Gebrauch. Aufgeregt zeigte Allen die Geschichte seinem Freund Bill Gates – die beiden kannten sich schon von klein auf. Gates und Allen kontaktierten die Firma, die den Altair produzierte, und boten an, die Programmiersprache BASIC für das Gerät anzupassen. Acht Wochen später war Altair BASIC fertig. Angespornt durch diesen Erfolg, beschlossen Gates und Allen, eine eigene Firma zu gründen. Die Vision war, dass auf jedem Schreibtisch und in jedem Haushalt ein Computer stehen solle. Microsoft war geboren.

Fünf Jahre später brachte das Unternehmen mit MS-DOS das erste eigene Betriebssystem auf den Markt. Microsoft handelte einen Deal mit IBM aus, der das Betriebssystem unter dem Namen PC-DOS auf dem IBM Personal Computer zum Einsatz brachte. Der große Erfolg des IBM PC – noch heute wird praktisch jeder Standcomputer PC genannt – legte den Grundstein für Microsofts Aufstieg zum marktbeherrschenden Hersteller von Betriebssystemen.

Windows

Windows war der nächste Schritt in der Entwicklung. 1983 angekündigt, dauerte es zwei Jahre, bis das Betriebssystem auf den Markt kam. Als Windows 95 mit bis dahin ungekanntem Werbeaufwand präsentiert wurde, lief bereits auf acht von zehn Rechnern ein Microsoft-Betriebssystem. Der Internet Explorer war wichtiger Bestandteil, Bill Gates bezeichnete das Internet als "wichtigste Entwicklung seit dem PC". Mit Office erschloss sich Microsoft ab 1989 ein zweites großes Standbein. Word, Excel, PowerPoint, Access und Outlook sind bis heute der Standard im Büro.

Smartphone-Boom verpasst

Größter Fehler in der Unternehmensgeschichte war – neben dem überambitionierten Windows Vista – das Ignorieren des iPhone. Zu spät erkannte man, dass Smartphone und Tablet dem PC gefährlich wurden. Dabei war Microsoft mit Windows CE und Windows Mobile einst Pionier im Smartphone-Bereich. Mit Windows 8 versuchte Steve Ballmer, das Ruder herumzureißen, und vergaß dabei auf die Desktop-Nutzer. Viele User blieben lieber bei den bewährten Systemen XP und Windows 7. Zudem brachte die Übernahme von Nokia nicht den erhofften Umschwung im Mobilbereich.

Seit Februar vergangenen Jahres führt der Inder Satya Nadella die Geschicke des Unternehmens. Er konzentriert sich nicht mehr auf die Aufrechterhaltung der Windows-Dominanz, sondern versucht, das Unternehmen zu modernisieren. So wird Windows 10 das erste Mal kostenlos sein, mittels Apps soll das Betriebssystem aber dennoch profitabel bleiben.

 

Interview

Nachgefragt bei ... Hanspeter Mössenböck

Der Informatiker ist Leiter des Instituts für Systemsoftware an der JKU.

 

Hanspeter Mössenböck
Hanspeter Mössenböck

 

  1. Wie war das Arbeiten auf dem Computer vor 40 Jahren?

    Es gab keine grafische Oberfläche, alles war textbasiert. Kommandos mussten mühsam per Hand eingegeben werden. Für das Arbeiten am Computer musste man Fachmann sein, eine Bedienung durch Laien gab es nicht.
  2. Haben Sie von Beginn an Microsoft-Systeme benutzt?

    Ich war früher Apple-Nutzer. Das Unternehmen hat ja die Betriebssysteme mit grafischer Oberfläche kommerzialisiert. Windows war eine Reaktion auf Mac OS und mir damals noch viel zu grobschlächtig.
  3. Welche Betriebssysteme verwenden Sie heute?

    Die Wahl des Betriebssystems gleicht mittlerweile einer religiösen Gesinnung. In der Praxis gibt es aber kaum noch Unterschiede. Ich nutze sowohl privat als auch im Büro Windows 7. Aufgrund der hohen Verbreitung ist man damit einfach kompatibler mit der Welt. Auf dem Handy nutze ich allerdings Android.
  4. Wie sehen Sie das Unternehmen Microsoft?

    Viele kennen Microsoft nur von Windows und Office, die Firma investiert aber auch sehr viel Geld in die Forschung. Auch die Kepler-Uni hat schon bei einigen Projekten mit Microsoft zusammengearbeitet.

Das Jahr 1975

Das Jahr 1975

Nicht nur Microsoft wurde im Jahr 1975 gegründet. Was sonst noch in diesem Jahr passierte, haben wir für Sie recherchiert. 

  • 1. Februar: Zwei Bombenanschläge richten in Steyr schwere Schäden an. Die Täter werden später zu fünf Jahren Haft verurteilt.
  • 30. April: Mit der Einnahme Saigons durch die Streitkräfte des kommunistischen Nordens endet der Vietnamkrieg.
  • 12. Mai: Die Pädagogische Akademie der Diözese Linz wird nach sieben Jahren Bauzeit eröffnet.
  • 1. Oktober: Die Linzer Hochschule wird zur Johannes Kepler Universität.
  • 20. November: General Franco stirbt. Damit ist die 36-jährige Diktatur in Spanien zu Ende.
  • 22. November: Juan Carlos I. folgt Franco als spanisches Staatsoberhaupt nach und wird zum König gekrönt.

 

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