Was denken Sie über KI?

Artificial Intelligence (AI) durchdringt immer mehr Bereiche der Technik und damit auch unseres täglichen Lebens, sei es im Smartphone, beim Einkaufen, im Auto oder beim Arzt. AI-basierte, digitale Assistenten ermöglichen eine immer akkuratere Spracherkennung, liefern besser passende Suchergebnisse oder Produktvorschläge, steuern unsere Fahrzeuge zunehmend autonom durch den Verkehr, leiten uns dabei möglichst ohne Stau und umweltfreundlich ans Ziel oder helfen sogar seltene Erkrankungen zu diagnostizieren.

„Dabei gibt es keineswegs nur eine Art der künstlichen Intelligenz. Vielmehr umfasst sie eine Vielzahl von Verfahren, zu denen u. a. verschiedene Wissensrepräsentationsarten, Methoden des logischen Schließens, maschinelles Lernen, Künstliche Neuronale Netze oder die Verarbeitung natürlicher Sprache gehören“, sagt Thomas Kern vom FH OÖ Campus Hagenberg. Computer können damit nicht nur von Expert*innen lernen, sie können auch automatisiert Muster oder Abhängigkeiten in verschiedensten Datenbeständen entdecken und Zusammenhänge sichtbar machen. So wird neues, manchmal unerwartetes und automatisiert verwertbares Wissen extrahiert, um auch in industrieller Anwendung schneller und fundierter Entscheidungen zu treffen und komplexe Prozesse effektiver zu steuern oder in der Medizin Komplikationen frühzeitig zu erkennen und Fehler zu vermeiden, aber auch in der Logistik, um Transportkosten zu sparen.

Neue Chancen & Herausforderungen
Schon diese wenigen Beispiele lassen die große Bandbreite an Umsetzungsmöglichkeiten und Anwendungsgebieten erahnen. AI wird daher gerne mit zusätzlichen Attributen wie „Industrial, Human  Centered, Medical, Embedded, Cognitive, Deep oder Explainable“ versehen. Sie verheißen vielversprechende, neue Geschäftsmodelle, stellen ihre Nutzer*innen aber auch vor ganz neue Herausforderungen.

„Es kann durchaus passieren, dass ein solches System versteckte Vorurteile aus der Vergangenheit propagiert und sogar verstärkt“, sagt Theodorich Kopetzky vom Software Competence Center Hagenberg. Systeme zur Klassifikation von Bewerber*innen im Arbeitsmarkt können unbeabsichtigt einzelne Personengruppen benachteiligen, sogar rassistisch sein und damit ihre Chance auf eine ausgeschriebene Stelle mindern. Kann AI gar autoritäre Herrschaftssysteme zementieren? Chancen, Nutzen, Herausforderungen und ethische Fragestellungen wie diese werden auch in der im August präsentierten Strategie der österreichischen Bundesregierung für Künstliche Intelligenz adressiert.

Wissenstransfer
Der Softwarepark Hagenberg bringt mit seiner im Jahr 2017 ins Leben gerufenen Eventreihe renommierte Fachleute aus Wirtschaft und Wissenschaft zu jährlich wechselnden Schwerpunktthemen nach Hagenberg. Die Teilnehmer*innen erfahren mehr über aktuelle IT-Trends, um in anschließender Diskussion ausgewählte Themengebiete zu vertiefen und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu erörtern.

Nach „Automotive Computing“, „Information Security“, „Digital Health“ und „Prescriptive Analytics“ steht nun im aktuellen Turnus 2020/21 das Thema „Thinking AI“ im Mittelpunkt der Vortrags- und Diskussionsreihe. Wir nehmen Sie mit in die verschiedenen Welten der künstlichen Intelligenz und denken gemeinsam mit Ihnen und ausgesuchten Fachleuten darüber nach, wo es sinnvoll ist, sie einzusetzen, für welche Anwendungen sie sich besonders eignet,
wie sie realisiert werden kann und wo sie ihre Grenzen hat. Die Auftaktveranstaltung am 19. Oktober 2021 steht unter dem Motto „Human Centered AI“. Wir sprechen darüber, wie KI-Lösungen gestaltet werden können, sodass nicht die Technik, sondern der Mensch im Mittelpunkt steht.

Infos & Anmeldung unter: https://www.softwareparkhagenberg. com/veranstaltungen/detail/thinking-ai-19-10-2021