Zum Donnerdrummel nett
"Ronja" verzaubert im Botanischen Garten in Linz.
Der Botanische Garten wird zum Räuberwald, ein alter Wohnwagen zur Mattisburg (Bühne: Martin Hickmann): Mit "Ronja" nach Astrid Lindgrens Roman bringt das Theater "Limbic 3000" spontan doch noch ein Theatererlebnis auf die Naturbühne – eines, in das spürbar viel Herzblut geflossen ist.
Die Wilddruden kreischen, natürlich erklingt das "Wolfslied", ein mit Gießkanne begossener Ventilator lässt Regen auf das Bärenhöhlen-Zelt peitschen. Kompakt (zweimal ca. 30 Minuten) schält Regisseur David Jentgens die Kernbotschaft heraus und lässt dem jungen Publikum trotzdem Zeit, in die Räuber-Atmosphäre einzutauchen. Alle Schlüsselszenen finden sich in der feinsinnigen Vater-Tochter-Beziehung, die auf eine harte Probe gestellt wird durch Ronjas Freundschaft mit Birk (Florian Arbeithuber), Sohn des Erzfeinds Borka (Max Gugenberger) und Undis (Ulli Mair). Laura Sixt tobt als Wildfang "Ronja", gibt aber auch eine verletzliche Tochter. Regisseur David Jentgens ist ein stolzer, sensibler Mattis an der Seite seiner stoischen Lovis (Michaela Obermayer). Eine feine Ode an den Wert des Lebens, dass man füreinander einsteht, gemeinsam stärker ist, einander auch verzeihen können und akzeptieren muss, dass jeder seinen Weg geht. (kasch)
Fazit: Eine kompakte, liebenswerte "Ronja" für die ganze Familie; noch heute, 9., 14., 15. 16. 8., je 17 Uhr, Karten: office@sommertheaterlinz.at und Kassa Botan. Garten, Roseggerstr. 20, sommertheaterlinz.at