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Zuerst für Hitler, nach 1945 NS-Opfer

20.September 2021

Antel zeichnete für den Vierteiler "Der Bockerer" (1981–2003) und "Hallo Dienstmann" (1952) verantwortlich, genauso wie für Sexschmonzetten ("00 Sex am Wolfgangsee").

Nun veröffentlicht das Nachrichtenmagazin "profil" Akten über sein Leben während Austrofaschismus und NS-Zeit, die Schatten auf Antels öffentliches Bild werfen.

Die Historikerin Hanja Dämon, die für das Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien in verschiedenen Archiven recherchiert hat, kam zu folgender Schlussfolgerung: "Franz Antel hat in allen Systemen versucht, das Beste für sich herauszuschlagen, und das ist ihm gelungen." So habe sich Antel als 23-Jähriger im Jahr 1936 – wie aus einem neu gefundenen Fragebogen hervorgeht –, als politischer Flüchtling ausgegeben, der vom Ständestaat verfolgt worden sei und am 18. Juni 1933 der NSDAP-Ortsgruppe Wien-Alsergrund beigetreten sein will. Auch sei er 1934 und 1935 je für zwei Wochen wegen seiner NS-Aktivitäten inhaftiert worden. Antel suchte um deutsche Staatsbürgerschaft an und erhielt diese. Einer Film-Illustrierten schilderte er später den "Anschluss" 1938 als einen "ergreifenden Höhepunkt". Den "Filmjuden" in Wien habe man ja "auf die Finger schauen müssen". Weiters gab er im ausgehobenen Fragebogen an, als Leiter einer "NS-Filmzelle" versucht zu haben, "Parteigenossen im Film zu beschäftigen".

Nach dem Krieg trat Antel unter anderem dem ÖVP-nahen "Bund demokratischer Freiheitskämpfer" bei und beantragte einen Opferausweis. Gegenüber den Behörden gab er an, 1933 nicht der NSDAP beigetreten zu sein, sondern dies erfunden zu haben, um ins Filmgeschäft einsteigen zu können.

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25. April 2024