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"Wir Schauspieler können ja mitunter sehr zarte Pflänzchen sein"

Von Herbert Schorn, 04. Februar 2020, 00:04 Uhr
"Wir Schauspieler können ja mitunter sehr zarte Pflänzchen sein"
Julia Frisch (l.) und Julia Ribbeck zeigen im Posthof ihr erstes gemeinsames Stück "Julia ... spielt keine Rolle". Bild: Alexander Schwarzl

Julia Ribbeck und Julia Frisch starten am 14. Februar als Schauspielduo "Julias" durch. Gleich im ersten Stück nehmen sie liebevoll und ironisch die eigene Zunft unter die Lupe.

Was passiert, wenn sich zwei Schauspielerinnen ausgerechnet im Arbeitsmarktservice treffen? Wie sollen sie sich verhalten? Sind sie Kolleginnen? Konkurrentinnen? Verbündete?

Genau so ein Treffen nehmen Julia Ribbeck und Julia Frisch als Ausgangspunkt für ihr erstes gemeinsames Stück – und untersuchen damit ein wesentliches Element des Schauspielerberufs: Was ist, wenn es einmal nicht so gut läuft? Oder, wie es Julia Ribbeck formuliert: "Was machen wir mit der Tatsache, wenn uns keiner mehr sehen will?" Auch wenn es die beiden Julias selbst noch nie betroffen hat, gerade für viele freie Schauspieler sei diese Frage essenziell, sagt Ribbeck: "Für viele ist das eine große Hürde. Wir Schauspieler können mitunter ja sehr zarte Pflänzchen sein."

"Spürte das Feuer nicht mehr"

Dennoch haben die beiden nicht vor, aus ihrem Stück "Julia ... spielt keine Rolle", das sie am 14. Februar im Linzer Posthof uraufführen, ein Drama zu machen. Humorvoll, ironisch und musikalisch – live unterstützt von Marco Palewicz, der auch für das Tondesign verantwortlich ist – zeigen sie, wie ihre Figuren lernen, mit dem Versagen umzugehen und neuen Mut zu schöpfen: "Wir nehmen unsere Zunft aufs Korn, erzählen aber auch von der Liebe zum Beruf", sagt Frisch. Denn eines ist klar: "Gäbe es das Theater nicht, wäre die Welt viel ärmer."

Dass die Schauspielerei ein hartes Brot ist, wissen beide nur zu gut. "Als Schauspielerin gibt man sehr viel von sich her", sagt Ribbeck. "Daher ist der Beruf stark mit der eigenen Person verbunden." Wenn’s dann einmal nicht so klappt, sei die Gefahr groß, das persönlich zu nehmen: "Man muss als Person eine gewisse Stabilität haben, um diesen Beruf über Jahrzehnte durchzustehen." Vor zehn Jahren entschied sie sich ganz bewusst, das feste Engagement am Linzer Landestheater zu kündigen. "Ich habe das Feuer nicht mehr gespürt. Ich hatte das Gefühl, ich gehe zum Dienst." Seither genießt sie die Freiheit, sich Rollen und Projekte aussuchen zu können. "Das Theater ist für mich eine Welt. Ich darf so viele Leben leben und Dinge tun, die ich privat niemals machen würde."

Auch Julia Frisch liebt die Buntheit ihres Berufs. Sie spielt nicht nur Theater, sondern ist Radiosprecherin, mimt Patienten für Medizinstudenten an der Kepler-Uni und unterrichtet an einem Gymnasium das Fach Theater.

"Ich liebe diesen Live-Moment"

"Ich habe schon mit neun Jahren gewusst, dass ich Schauspielerin werden will", sagt sie. "Das Feuer war schon früh da." Und das, obwohl in ihrer Familie bis dahin niemand etwas mit dem Theater zu tun hatte. "Ich habe nach wie vor große Lust, auf der Bühne zu stehen und mich selbst dabei zu spüren. Ich liebe diesen Live-Moment, dieses Improvisieren."

Das Stück:

Mehr als ein Jahr haben Julia Ribbeck und Julia Frisch an ihrem Stück „Julia ... spielt keine Rolle“ gearbeitet. Im Mittelpunkt stehen zwei Schauspielerinnen, die sich im AMS treffen, weil sie keine Rollenangebote mehr erhalten. Musikalisch begleitet werden sie von Marco Palewicz. Das Stück ist am 14. und 15. Februar, um 20 Uhr, im Posthof Linz zu sehen.

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Autor
Herbert Schorn
Redakteur Kultur und Leben
Herbert Schorn
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